Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

IG Metall und Ver.di: Keine Entlassungen in IT-Unternehmen in 2009 / Sechs-Punkte-Programm zur Beschäftigungssicherung vorgelegt

(Hannover/Berlin) - Die Gewerkschaften IG Metall und Ver.di haben die Arbeitgeber in der IT-Industrie dazu aufgefordert, ungeachtet der Krise auf Entlassungen zu verzichten. "Keine Entlassungen in 2009 muss das beschäftigungspolitische Leitmotiv der IT-Industrie sein", appellierte Helga Schwitzer, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, am Dienstag (3. März 2009) in Hannover auf der Messe für Informationstechnologie CeBIT. Auch hier müsse umgedacht werden. Die Zeiten des Hire and Fire gehörten der Vergangenheit an. "Wenn IT-Unternehmen ihre Beschäftigen nicht mit Kurzarbeit und flexibler Arbeitszeit an Bord halten, droht bald ein noch größerer Mangel an qualifizierten IT-Fachleuten," sagte Schwitzer. In Anbetracht des von der IT-Branche beklagten Fachkräftemangels seien jetzt intelligente Lösungen gefordert.

"In Boomzeiten bleibt den Beschäftigten für Qualifizierung keine Zeit und das Geschrei nach Fachkräften geht nach der Krise wieder von vorne los", kritisierte Lothar Schröder, geschäftsführendes Vorstandsmitglied bei Ver.di. Viele IT-Unternehmen hätten bisher keine Erfahrung mit Kurzarbeit. Die neuen Förderungsprogramme würden in der IT-Branche zu wenig genutzt, obwohl die Bundesregierung die verbesserten Kurzarbeitsregelungen auch für qualifizierte Fachkräfte vorgesehen hat.

Beide Gewerkschaften schlagen ein Sechs-Punkte-Programm vor, mit dem Beschäftigte in den IT-Unternehmen gehalten werden sollen. Die Betriebe sollten Kurzarbeit nutzen und mit Qualifizierung verbinden, um Entlassungen zu vermeiden. Ferner sollten Leiharbeitnehmer besser geschützt werden und in einsatzfreien Zeiten nicht entlassen werden. Auch könne das Instrument Kurzarbeit besser genutzt werden. Die Weiterbildung, insbesondere "älterer IT-Profis", sollte verstärkt und die Zahl der Ausbildungsplätze erhöht werden. Die duale IT-Berufsausbildung hat sich zum wichtigsten Nachwuchsweg entwickelt. Daraus gehen zahlenmäßig mehr Absolventen als aus dem IT-Studium hervor. Die Unternehmen sollten diese Chance ergreifen, mehr Jugendliche ausbilden und unbefristet übernehmen. Mehr junge Menschen sollten Studium und betriebliche Ausbildung kombinieren können. Das könne mit tariflichen Regelungen unterstützt werden. IG Metall und Ver.di fordern zudem den Ausbau des Stipendienprogramms für junge Ingenieure.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall Vorstand (IG Metall) Georgios Arwanitidis, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Wilhelm-Leuschner-Str. 79, 60329 Frankfurt am Main Telefon: (069) 6693-0, Telefax: (069) 6693-2843

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