Pressemitteilung | Wirtschaftsvereinigung Stahl - Standort Düsseldorf

IG Metall und Wirtschaftsvereinigung Stahl: Emissionsrechtehandel gefährdet Wachstum und Beschäftigung

(Düsseldorf/Berlin) - Der von der Europäischen Kommission geplante Handel mit Emissionsrechten muss dringend revidiert werden, damit er nicht Wachstum und Beschäftigung in der Stahl produzierenden und verarbeitenden Industrie belastet. Mit dieser Forderung haben sich am 8. November in Berlin die IG Metall und die Wirtschaftsvereinigung Stahl in einem gemeinsamen Appell an die Bundesregierung und die europäischen Institutionen gewendet.

„Grundsätzlich kann ein Handel mit Emissionsrechten eine sinnvolle Ergänzung der Klimapolitik sein“, so Prof. Dr.-Ing. Dieter Ameling, Präsident Wirtschaftsvereinigung Stahl. „In der geplanten Form belastet er jedoch den stofflichen Einsatz von Kohlenstoff als Reduktionsmittel bei der Eisen- und Stahlerzeugung.“ Kohlenstoffträger seien aber als Rohstoff in der Produktion unverzichtbar. Zudem seien bei der Stahlerzeugung in Deutschland weitere Minderungen aufgrund verfahrenstechnischer Grenzen nicht mehr möglich. Der geplante Handel könne nur eine Drosselung der Produktion am Standort Deutschland bewirken. Den Einbußen an Wachstum und Beschäftigung stünde kein Gewinn für das Klima gegenüber, da Stahlprodukte vermehrt aus dem Ausland importiert würden.

Die Stahlindustrie habe sich im Rahmen der Klimavorsorgeerklärung verpflichtet, ihren spezifischen rohstoff- und energiebedingten Kohlendioxidausstoß bis 2012 gegenüber 1990 um 22 Prozent zu senken. Bis 1999 habe sie ihre Emissionen bereits um 11,9 Millionen Tonnen verringert. „Die erfolgreiche Selbstverpflichtung muss als gleichrangiges Instrument der Klimapolitik anerkannt werden“, fordert Ameling. „Eine Öffnungsklausel in der Richtlinie muss die Wahl zwischen Emissionsrechtehandel und Fortsetzung der Selbstverpflichtung ermöglichen. Auch die seit kurzem diskutierte „Pool-Lösung“ könnte geeignet sein, Emissionsrechtehandel und Selbstverpflichtung kompatibel zu machen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Wirtschaftsvereinigung Stahl Sohnstr. 65 40237 Düsseldorf Telefon: 0211/67070 Telefax: 0211/6707165

NEWS TEILEN: