Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

IG Metall warnt vor Missbrauch der PISA-Ergebnisse zu Wahlkampfzwecken

(Frankfurt am Main) - Die IG Metall, GEW und DGB haben davor gewarnt, die Ergebnisse der PISA-Bundesländerdaten im Wahlkampf zu instrumentalisieren. "Wir brauchen weder eine Bundesländerolympiade zu Wahlkampfzwecken noch eine föderalistische Kirchturmpolitik, sondern produktive Anstrengungen für das Schulwesen im ganzen Land", bezogen am Freitag die IG Metall, die Bildungsgewerkschaft GEW und der DGB gemeinsam Position. Ein schlichter Bundesländerleistungsvergleich lasse keine seriöse Bewertung zu und werde den Schülern nicht gerecht, erklärten die Bildungsverantwortlichen des DGB, Ingrid Sehrbrock, der GEW, Marianne Demmer, und der IG Metall, Wolf-Jürgen Röder. "Die aktuellen Zahlen belegen, dass noch immer die soziale Herkunft über den Bildungsstand entscheidet", sagte IG Metall-Vorstandsmitglied Röder.

"In Deutschland finden im europaweiten Vergleich Arbeiterkinder am schwersten den Weg zur Hochschule", erklärten die Gewerkschaftsvertreter. "Diese Bildungsarmut sozial Benachteiligter wird durch das ausleseorientierte Schulwesen betoniert und sogar noch verschärft." Auch die Schere zwischen den reichen und armen Bundesländern drohe eher noch zu wachsen. Von einer Gleichwertigkeit der Chancen in Deutschland könne daher kaum noch die Rede sein. Nachdem Schulen, Eltern und Schüler zum wiederholten Male den Bundesländerwettkampf über sich ergehen lassen mussten, wäre es in Deutschland Zeit für eine "Tour de Chance": einen Wettbewerb um die bestmögliche Förderung aller Kinder.

IG Metall, GWE und DGB forderten konsequente Maßnahmen gegen die soziale Spaltung im Schulwesen. Hierzu gehöre vor allem die konsequente Unterstützung der schwachen Leistungsgruppen sowie die Steigerung der Hochschulzugangsberechtigungen auf internationales Niveau. Zudem müsse die Unterfinanzierung des Bildungswesens ein Ende haben und das bundesweite Ganztagsschulprogramm endlich in allen Bundesländern produktiv genutzt und - auch nach einer möglichen Bundestagswahl - fort geführt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32, 60528 Frankfurt Telefon: 069/6693-0, Telefax: 069/6693-2843

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