Pressemitteilung | IG BCE - Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie - Bundesgeschäftsstelle

IGBCE und United Steelworkers (USW) fordern transatlantischen Schulterschluss für eine faire und nachhaltige Industriepolitik

(Hannover) - Die Industrie wandelt sich – und zwar jetzt. Die IGBCE und die US-amerikanische Gewerkschaft United Steelworkers (USW) fordern in einem gemeinsamen Aufruf an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auf beiden Seiten des Atlantiks ein neues industriepolitisches Fundament, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt. In einem gemeinsam unterzeichneten Brief machen Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IGBCE, und David McCall, Präsident der USW, klar: Die Zeit für Appelle ist vorbei – jetzt müssen Taten folgen. Der Wandel der Industrie darf nicht über die Köpfe der Beschäftigten hinweg entschieden werden.

„Globale Lieferketten sind die Lebensadern unserer Industrie – aber sie dürfen nicht auf Ausbeutung, sondern müssen auf Fairness, Nachhaltigkeit und Respekt vor der Arbeit der Menschen basieren“, betont Michael Vassiliadis. „Unsere Volkswirtschaften sind eng miteinander verflochten. Wir müssen diese Verbindungen jetzt nutzen und stärken – mit klaren Arbeitsstandards, fairen Handelsregeln und mehr Mitbestimmung. Es geht nicht um Abschottung, sondern um eine resiliente und zukunftsfähige Industrie, die auf starken Arbeitnehmerrechten und nachhaltigen Geschäftsmodellen aufbaut. Gemeinsam mit der USW stehen wir für eine Industrie, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt – mit sicheren Arbeitsplätzen, fairen Löhnen und einer gerechten Transformation.“

David McCall, Präsident der United Steelworkers, ergänzt: „Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie ihre Gemeinden müssen im Zentrum einer globalen Wirtschaft stehen, die allzu oft nur vom Profitdenken getrieben ist. Beschäftigte auf der ganzen Welt haben weit mehr gemeinsam miteinander als mit der Milliardärsklasse – und wir dürfen nicht zulassen, dass gierige Konzerne uns in einen Wettlauf nach unten bei Löhnen und Arbeitsbedingungen zwingen. Was wir brauchen, ist eine ambitionierte, arbeitnehmerorientierte Agenda, die gute Arbeitsplätze schützt, unsere Industrien stärkt und in die Qualifikationen, Technologien und Infrastrukturen investiert, die wir brauchen, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben.“

Der gemeinsame Brief skizziert einen transatlantischen Aktionsplan, der auf folgenden Grundpfeilern basiert:

• Verlässliche, langfristige industriepolitische Rahmenbedingungen, die Unternehmen Planungssicherheit geben und tarifgebundene Arbeitsplätze schaffen.
• Massive öffentliche und private Investitionen in Infrastruktur, erneuerbare Energien und industrielle Innovationen.
• Faire Handelsregeln, die unlautere Praktiken bekämpfen, ohne dabei Partnerschaften zu gefährden.
• Stärkere internationale Zusammenarbeit von Gewerkschaften, Betriebsräten und Politik, um weltweit Arbeits- und Sozialstandards zu sichern.

Vassiliadis warnt: „Wenn wir jetzt nicht gemeinsam handeln, droht der Verlust von industrieller Wertschöpfung, Arbeitsplätzen und technologischer Souveränität. Wir dürfen nicht zulassen, dass kurzfristige politische Interessen den Industriestandort gefährden. Der Weg in die Zukunft ist klar: Nur mit einer starken, mitbestimmten Industrie sichern wir Wohlstand, Demokratie und soziale Sicherheit – auf beiden Seiten des Atlantiks.“

Die IGBCE und die USW sind sich einig: Die Herausforderungen sind global – unsere Antwort muss solidarisch, koordiniert und zukunftsgerichtet sein.

Quelle und Kontaktadresse:
IG BCE - Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie - Bundesgeschäftsstelle, Lars Ruzic, Pressesprecher(in), Königsworther Platz 6, 30167 Hannover, Telefon: 0511 7631-0

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