IGLU 2006: Grundschulen noch mehr Zeit geben

(Berlin) - „Die Grundschulen als gemeinsamer Lernort für alle Kinder bewähren sich“, freut sich der Bundesvorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) Ludwig Eckinger anlässlich der heutigen (28. November 2007) Vorstellung der Ergebnisse von IGLU 2006. „Die Entwicklung von Lesekompetenzen bestätigt sich als eine tragende Säule unserer Grundschulen.“ Das Engagement und die Leistung der Grundschullehrerinnen und -lehrer anzuerkennen, betont Eckinger, müsse aber gerade jetzt heißen: Das Studium zum Lehramt für Grundschule muss mit dem universitären Master abschließen und damit gleichwertig mit allen anderen Lehrämtern gestellt werden.

„Es zeigt sich aber auch, dass vier Jahre nicht ausreichen, um die Bildungslaufbahn von der sozialen Herkunft zu entkoppeln“, hebt Eckinger hervor. „Im internationalen Vergleich wird die frühkindliche Bildung und Erziehung immer bedeutsamer für den Lernerfolg in der Grundschule“, so Eckinger. „Wir müssen in Deutschland allen Kindern einen gebührenfreien Zugang zum Kindergarten ermöglichen. Kindergärten müssen als Bildungseinrichtung anerkannt werden.“

„Obwohl die Grundschulen seit langem das Prinzip des Förderns und Forderns erfolgreich praktizieren, droht die abverlangte Schullaufbahn-Empfehlung gerade diese Schülerorientierung zu konterkarieren.“ Eckinger verweist darauf, dass sich etwa jedes zweite zehnjährige Kind aus sozial benachteiligten Familien weniger Leistung zutraue. Schon in der Grundschule zeichneten sich Kinder mit Migrationshintergrund aus bildungsfernen Familien als Problemgruppen ab. Den Trend zum „Grundschulabitur“ bezeichnet der VBE-Bundesvorsitzende in dem Zusammenhang als „wenig hilfreich“.

Der VBE hatte nach PISA 2000 eine Lesefitness-Initiative für Grundschulkinder gestartet, an der inzwischen bundesweit über eine Million Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 4 teilnehmen. Ziel des Lesetrainings ist es, Leselust und Lesekompetenzen zu fördern.

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