Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

IGLU-Studie: Deutsche Grundschule gewinnt Vorbildcharakter / Sehrbrock: Länger gemeinsam lernen

(Berlin) - "Die veröffentlichten IGLU-Ergebnisse zeigen, dass die Grundschule in Deutschland die einzige Schulform ist, die international mithalten kann", sagte DGB-Vorstandsmitglied Ingrid Sehrbrock gestern in Berlin. "Hinsichtlich ihrer Vielfältigkeit im Umgang mit Kindern aus unterschiedlichem sozialen Hintergrund, ihren Erfahrungen der Integration ausländischer Kinder sowie ihren pädagogischen Lehr- und Lernkonzepten, gewinnt die deutsche Grundschule Vorbildcharakter".

Nach Ansicht der DGB-Bildungsexpertin führt gemeinsames Lernen nicht zur Leistungsminderung. "Im Gegenteil: Eine Schule, die individuell auf unterschiedliches Lerntempo eingeht, fördert die Leistungsentwicklung. Motivation, Kommunikation und Förderung tragen zur Leistungsverbesserung eher bei als Selektion, Druck und Konkurrenz", sagte Sehrbrock.

Noch erfolgreicher könne sie diesen Weg fortsetzen, so Sehrbrock, wenn man sie auch finanziell so wie die führenden Nachbarländer ausstatten würde. Während in Deutschland pro Schüler zirka 3.800 Dollar aufgewendet würden, investiere beispielsweise Schweden 5.700 Dollar pro Jahr und Schüler/in im Grundschulbereich. "Kleinere Klassen, Förderung von Kindern, Verjüngung der Lehrerkollegien gelingt auf Dauer nur durch Investitionen", sagte Sehrbrock.

"Der DGB setzt sich für eine längere gemeinsame Schulzeit ein. Diejenigen, die bislang geglaubt haben, dass eine frühe Auslese in unserem Schulsystem sinnvoll ist, müssen sich nun eines Besseren belehren lassen. Eine längere gemeinsame Schulzeit, jenseits der Grundschule, bis zum 9.Schuljahr ist die Botschaft, die bereits PISA verdeutlicht hat und IGLU nun bestätigt. Hier liegt der größte Reformbedarf", so Sehrbrock.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin Telefon: 030/24060-0, Telefax: 030/24060-324

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