Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

IGM kritisiert mangelnde Qualifizierungsplanung in der Metall- und Elektroindustrie

(Frankfurt/Main) - Mangelnde Qualifizierungsplanung und zu wenig betriebliche Ausbildungsplätze hat die IG Metall den Unternehmen in der Metall- und Elektroindustrie vorgeworfen. "Die Branche vernachlässigt die Ausbildung von Nachwuchskräften und die ständige Weiterbildung der Beschäftigen, klagt aber gleichzeitig über Fachkräftemangel", sagte IG Metall Vorstandsmitglied Erwin Vitt am 13. August 2001 in Frankfurt. Die immer wieder von der Wirtschaft geforderte Ausweitung der Green-Card-Regelung auf industrielle Facharbeit könne diese Versäumnisse nicht ausgleichen.

Es sei ein Armutszeugnis für die Unternehmen, dass immer weniger Jugendliche gewerblich-technische Berufe erlernen wollten. Offenbar seien die Arbeitgeber nicht fähig, die Beschäftigung und Ausbildung in klassischen Industriebranchen attraktiv zu machen. Dem steigenden Fachkräftebedarf stünden in der Metall- und Elektroindustrie stagnierende Ausbildungszahlen gegenüber. In den vergangenen zehn Jahren seien die betrieblichen Ausbildungsplätze in den industriellen Metallberufen um 30 Prozent und in den industriellen Elektroberufen um 40 Prozent zurückgegangen. Damit übersteige der Ausbildungsplatzabbau bei weitem den Beschäftigtenabbau. Bei den Weiterbildungsaktivitäten nimmt die Metallindustrie nach Gewerkschaftsangaben europaweit nur eine mittlere Position ein.

Um die Facharbeit für Beschäftigte und den Nachwuchs in den klassischen Industriebranchen attraktiver zu gestalten, sollten die Unternehmen über qualitativ hochwertigere Arbeitsanforderungen und -strukturen informieren, forderte Vitt. Sie müssten Aus- und Weiterbildung in Verbindung mit qualitativer Personalentwicklung anbieten. Für die Beschäftigten sei es wichtig zu wissen, wie die Möglichkeiten des Aufstiegs aussähen, wie die betrieblichen Beteiligungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten, das Verhältnis zu Vorgesetzten und der Umgang mit den Arbeitskollegen seien. "Der Trend und Bedarf zur Höherqualifizierung ist kein Selbstlauf, sondern setzt gezielte Förderung in den Betrieben voraus", sagte Vitt.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930 Telefax: 069/66932843

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