Pressemitteilung | BUND e.V. - Bundesverband - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland

Im Falle eines Wahlsiegs von CDU, CSU und FDP droht ökologisches Rollback

(Berlin) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnt vor Rückschritten in der Umweltpolitik, wenn CDU, CSU und FDP ihre bisherigen Vorstellungen in diesem Bereich umsetzen. Eine Reihe von positiven Entwicklungen im Umwelt- und Naturschutz sowie in der Energie- und Agrarpolitik drohten entsprechend den Äußerungen von Spitzenpolitikern dieser Parteien im Falle eines Wahlsieges zurückgenommen zu werden. Beispielsweise hätten die CDU-Parteivorsitzende Angela Merkel und CSU-Chef Edmund Stoiber eine Verlängerung der Laufzeiten für die deutschen Atomkraftwerke und der FDP-Bundesvorsitzende Guido Westerwelle Einschränkungen bei der Förderung erneuerbarer Energien angekündigt. Außerdem drohe die Forcierung des Einsatzes der Gentechnik in der Landwirtschaft und ein Zurückstellen von Naturschutzbelangen gegenüber Bauprojekten.

Der BUND forderte, in den Mittelpunkt der politischen Auseinandersetzung der nächsten Monate den Zusammenhang von Arbeit und Umwelt zu stellen. Das eine dürfe nicht gegen das andere ausgespielt werden. In wenigen Jahren könnten in Deutschland über zwei Millionen Menschen in Umwelt- und Naturschutzbranchen arbeiten. Dies sei bei einer konsequent ökologischen Ausrichtung der Wirtschafts- und Energiepolitik erreichbar. Möglich seien dreistellige Zuwachsraten in den Bereichen erneuerbare Energien, nachhaltige Mobilität und Bio-Landwirtschaft. Zweistellige prozentuale Zuwächse seien im Öko-Tourismus und im Naturschutz erreichbar.

Angelika Zahrnt, BUND-Vorsitzende: "Schon heute gibt Umwelt- und Naturschutz eineinhalb Millionen Menschen Arbeit. Über eine halbe Million könnten hinzu kommen, wenn die Bundesregierung - in welcher politischen Konstellation auch immer - sich dazu durchringt, die Themen Arbeit und Umwelt stärker zu verknüpfen. Die größten Potentiale liegen im Energie- und Verkehrsbereich. Auch im Ökolandbau arbeiten immer mehr Menschen. Tausende neue Jobs können außerdem im Naturschutz und naturnahen Tourismus entstehen."

Die politischen Parteien, vor allem aber die CDU/CSU und die FDP hätten hier längst nicht alle Möglichkeiten erkannt. Es sei bewiesen, dass Umweltschutz weder die Arbeitslosigkeit erhöhe noch zu Produktionsverlagerungen ins Ausland führe. Für Handwerker gebe es in Deutschland viel Arbeit bei der wärmetechnischen Gebäudesanierung, Landwirte könnten zunehmend Biogasstrom erzeugen und naturnahen Urlaub anbieten.

Aufgabe jeder Bundesregierung sei es, optimale Rahmenbedingungen für mehr Arbeit im Umwelt- und Naturschutz zu schaffen. Dazu gehöre eine entsprechende Gesetzgebung im Energie-, Verkehrs- und Agrarbereich. Wichtig sei außerdem die Fortführung ökologischer Finanzreformen und der Abbau umweltschädlicher Subventionen.

Weitere Informationen und die 28-seitige BUND-Broschüre "Umwelt und Beschäftigung - Arbeitsplatzpotentiale im Umwelt- und Naturschutz, Ökolandbau und nachhaltigen Tourismus" erhalten Sie auf Anfrage bei der BUND-Pressestelle oder unter http://www.bund.net/lab/reddot2/pdf/umwelt_beschaeftigung.pdf

Quelle und Kontaktadresse:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin Telefon: 030/275864-0, Telefax: 030/275864-40

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