Im Jahr 2000 erneut 1,3 Prozent mehr Fahrgäste in Bussen und Bahnen
(Köln) - Einen erneuten Anstieg der Fahrgastzahlen in Bussen und Bahnen um 1,3 Prozent erwartet der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) für das Jahr 2000. Die Zahl der Fahrgäste werde von 8,82 Milliarden im Jahr 1999 auf voraussichtlich 8,93 Milliarden Fahrgäste im Jahr 2000 ansteigen, erklärte der VDV-Präsident Dr.-Ing. Dieter Ludwig.
Bei den kommunalen und regionalen VDV-Unternehmen werde der Fahrgastzuwachs
- auf der Grundlage der Ergebnisse für die ersten drei Quartale - wahrscheinlich 1,2 Prozent auf 7,37 Milliarden betragen. Für die Einnahmen aus dem Fahrkartenverkauf erwarte der VDV, so Ludwig, einen Anstieg um 2,6 Prozent auf 8,95 Milliarden DM.
VDV-Präsident Ludwig führte diese Entwicklung auf das weiter verbesserte Angebot von Bussen und Bahnen zurück. In den großstädtischen Ballungsräumen z.B. sei das Netz der innerstädtischen Schienenstrecken in Deutschland in den letzten Jahren um mehr als fünf Prozent auf heute 3004 km gewachsen. In der Region seien zahlreiche Eisenbahnverkehre neu eingerichtet oder verbessert worden. Außerdem hätten attraktive Stadtbussysteme in Klein- und Mittelstädten zu Fahrgastzuwächsen geführt. Schließlich habe der VDV festgestellt, dass die hohen Benzinpreise der letzten Monate manche Autofahrer insbesondere in Ballungsgebieten zum Umsteigen auf Busse und Bahnen veranlasst hätten. Mittlerweile sei der Anteil der Stammkunden in Bussen und Bahnen, so Ludwig, auf fast 74 Prozent angestiegen.
Die DB Regio AG habe die Zahl der Fahrgäste für das Jahr 2000 auf 1,55 Milliarden prognostiziert. Dies bedeute einen Anstieg der Fahrgastzahlen um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die mehr als 410 ÖPNV-Mitgliedsunternehmen des VDV würden 94 Prozent der Fahrgäste im öffentlichen Personennahverkehr in Deutschland insgesamt befördern, stellte der VDV-Präsident fest. Täglich führen 25 Millionen Fahrgäste mit Bussen und Bahnen.
Die Anstrengungen der Verkehrsunternehmen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit gingen mit Nachdruck weiter, betonte Ludwig. So könne der bereinigte Kostendeckungsgrad im Jahr 1999 mit voraussichtlich 69,3 Prozent konstant gehalten werden. Verschiedene Unternehmen hätten allerdings zum Beispiel durch Rückstellungen für geplanten Personalabbau außerordentlichen Aufwand produziert, so dass der nominelle Kostendeckungsgrad auf 66,9 Prozent sinken wird.
Öffentlicher Eisenbahngüterverkehr wächst im Jahr 2000 um voraussichtlich knapp 3,5 Prozent beim Verkehrsaufkommen und mehr als 7,5 Prozent bei der Verkehrsleistung
Der öffentliche Eisenbahngüterverkehr in Deutschland werde im Jahr 2000 um voraussichtlich knapp 3,5 Prozent beim Verkehrsaufkommen und mehr als 7,5 Prozent bei der Verkehrsleistung steigen, stellte der VDV-Präsident fest. 1999 seien 292 Millionen Tonnen auf 72,5 Milliarden Tonnen-Kilometern transportiert worden (nach Bereinigung von Doppelzählungen im Wechselverkehr). Die rund 150 Güterverkehrsunternehmen im VDV hätten 1999 insgesamt 547,5 Millionen Tonnen auf 76,2 Milliarden Tonnen-Kilometern transportiert. Nach derzeitigen Erkenntnissen sind im Jahr 2000 Zuwächse in allen Bahnengruppen zu verzeichnen.
Zu dieser Entwicklung habe der anhaltende Konjunkturaufschwung und das Wirtschaftswachstum eindeutig beigetragen. Eine spürbare Nachfragesteigerung resultiere aus der Wiederbelebung der Eisen- und Stahlindustrie, aus der verarbeitenden Industrie mit den Transporten von Halb- und Fertigwaren, Maschinen und auch Fahrzeugen, vom boomenden Export sowie dem gestiegenen Import.
Die DB Cargo AG, die 1999 insgesamt 279,3 Millionen Tonnen auf 71,5 Milliarden Tonnen-km transportiert habe, verzeichne im Zeitraum Januar bis Oktober 2000 einen Anstieg der Transportmenge um 3,3 Prozent. Daran sei der konventionelle Wagenladungsverkehr mit einer Zunahme von 2,8 Prozent und der kombinierte Verkehr mit 7 Prozent beteiligt. Der überdurchschnittliche Zuwachs des grenzüberschreitenden Verkehrs habe die Tonnen-km-Leistung um 7,6 Prozent ansteigen lassen.
Bei den nichtbundeseigenen Eisenbahnen (NE) des öffentlichen Verkehrs werde die Transportmenge von 64,5 Millionen Tonnen im Jahr 1999 voraussichtlich um knapp 3,5 Prozent zunehmen. Zu diesem Anstieg würden vor allem eigenständige Verkehre von NE auf Strecken der DB AG beitragen. Auf Grund der großen Transportweite bei diesen Verkehren werde ein Anstieg der Tonnen-km-Leistung von 1,04 Milliarden im Jahr 1999 um rund 18 Prozent erwartet. Die Hafeneisenbahnen des nichtöffentlichen Verkehrs würden die Transportmenge von 53,2 Millionen Tonnen und die Tonnen-km-Leistung von 300 Millionen des Jahres 1999 im Jahr 2000 voraussichtlich um 2,4 bzw. 2,5 Prozent übertreffen. Bei den Werkseisenbahnen werde die Transportmenge von 259 Millionen Tonnen und die Leistung von 3,7 Milliarden Tonnen-km voraussichtlich um 3 Prozent ansteigen.
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