Pressemitteilung |

Immer noch keine Räder in den ICE

(Bremen) - Im Zuge des Fahrplanwechsels am 10. Juni 2001 forderte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) von der Deutschen Bahn jetzt klare Aussagen zur Fahrradmitnahme im Fernverkehr. Die Bahn hatte angekündigt, zahlreiche Interregios, Intercitys oder Eurocitys von den Schienen zu nehmen und sie durch Intercityexpresszüge (ICE) zu ersetzen. Mit dieser Umstellung wird das Angebot für Radfahrer im Fernverkehr der Deutschen Bahn weiter verringert.

So kommen Radler beispielsweise nicht mehr mit dem Interregio von Rhein und Ruhr nach Cuxhaven an die Nordsee, da der Zug ab Bremen durch einen Bus ohne Fahrradmitnahme ersetzt wird. Auch die Fahrt von Ostwestfalen an die Ostsee wird komplizierter, weil Teilstücke zwischen Magdeburg, Schwerin und Wismar nicht mehr per Interregio bedient werden. Weitere Verbindungen werden bis Ende 2002 wegfallen.

Es gibt derzeit etwa 550 Züge im Fernverkehr, in denen Fahrräder mitgenommen werden. Hinzu kommen etwa 12.000 Züge im Nahverkehr. Die 220 ICE haben nach wie vor keine Mitnahmemöglichkeiten, obwohl die technischen Voraussetzungen dafür gegeben wären. ADFC-Bundesvorsitzender Wolfgang Große: "Schon jetzt wäre es möglich, an bestimmten Wochentagen und zu bestimmten Tageszeiten in schwach ausgelasteten ICE die Fahrradmitnahme anzubieten."

Dass sich Fahrrad und Hochgeschwindigkeit nicht ausschließen, beweist die französische Staatsbahn SNCF. Sie wird zum kommenden Fahrplanwechsel zunächst in ihren älteren Hochgeschwindigkeitszügen TGV je vier Fahrradstellplätze anbieten. Zwölf Verbindungen stehen dann für Radler bereit, zwei davon grenzüberschreitend in die Schweiz. Geplant ist, auch in allen weiteren TGV Fahrradstellplätze anzubieten. Weiterhin baut die SNCF eine größere Anzahl klassischer Schnellzugwagen um, welche anschließend jeweils sechs Fahrradplätze bieten. Damit wird die SNCF ihr Fahrradmitnahmeangebot bereits in naher Zukunft deutlich verbessern. Mittelfristig wird die Fahrradmitnahme in allen Zügen der SNCF möglich sein.

Unterdessen kündigte die Bahn an, weitere Nachtzüge mit Fahrradabteilen auszustatten. Auch die bisher sehr umständliche Mitnahme im "CityNightLine" wurde zu einem attraktiven Angebot ausgebaut. Mehrere Linien wurden zum Fahrplanwechsel mit Gepäckwagen ausgestattet, so dass auch die Mitnahme von Fahrradreisegruppen, Liegerädern und Tandems kein Problem mehr darstellt. Zwar sei dieses Angebot eine gute Alternative für Reiseradler, so der ADFC, ersetzen könne es die Fahrradmitnahme im Tagesverkehr aber nicht.

Quelle und Kontaktadresse:
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V. (ADFC), Bundesverband Grünenstr. 8-9 28199 Bremen Telefon: 0421/346290 Telefax: 0421/3462950

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