Pressemitteilung | Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI)

Impfen - Meilensteine einer Erfolgsgeschichte

(Berlin) - Lange Zeit galten Infektionskrankheiten als "Geißeln der Menschheit". Doch mit der Erfindung von Impfstoffen wurden einst todbringende Kinderkrankheiten wie Keuchhusten, Diphterie oder Kinderlähmung eingedämmt und kommen heute bei uns kaum noch vor. Trotzdem sind noch längst nicht alle Infektionskrankheiten ausgerottet, weshalb die Pharmazeutische Industrie weiter Impfstoffe erforscht und entwickelt. Eine gute Nachricht!

Die Impfstoffentwicklung ist eine Erfolgsgeschichte. Am Anfang stand 1796 ein Zufallsfund. Melkerinnen, die sich mit harmlosen Kuhpocken infizierten, waren offenbar auch immun gegen das menschliche Pendant. Der englische Arzt Edward Jenner entwickelte auf Basis dieser Erkenntnis den ersten Impfstoff. Ein gutes Jahrhundert später erkannte man, dass die Krankheiten von Bakterien und Viren ausgelöst werden und sich über Tröpfchen verbreiten. Robert Koch gelang es dank dieser Erkenntnis den Milzbranderreger nachzuweisen, woraufhin der französische Chemiker und Mikrobiologe Louis Pasteur den ersten Impfstoff gegen Milzbrand und gegen Tollwut entwickelte.

Anfang des 20. Jahrhunderts sollte es dem deutschen Arzt Emil von Behring gelingen, ein Serum gegen Diphterie und Tetanus (Wundstarrkrampf) zu entwickeln. Damit machte er eine gefährliche Krankheit behandelbar, an der vorher etwa jeder zweite Betroffene gestorben ist.

In den 30er Jahren züchteten die amerikanischen Forscher Enders und Robbins erstmals Viren im Labor. Das ermöglichte die Herstellung von Impfstoffen gegen Masern, Mumps oder Polio, die auch heute noch angewendet werden. In den 60er und 70er Jahren boomte die Produktion und es kamen Impfstoffe gegen Röteln, Meningokokken und Windpocken hinzu. Anfang der 80er Jahre erklärte die WHO die Welt für pockenfrei. 2002 wurde nach Amerika und dem Westpazifik auch Europa für poliofrei erklärt. Ein Durchbruch der neueren Geschichte ist die Zulassung eines Impfstoffs gegen den Gebärmutterhalskrebs-verursachenden HP-Virus. Und aktuell wird an der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das HI-Virus geforscht, das allerdings als sehr anpassungsfähig gilt. Auch einen vielversprechenden Impfstoff gegen Nieren- sowie Eierstockkrebs könnte es bald geben. Übrigens: Gegen Grippe wird jedes Jahr ein neuer Impfstoff entwickelt, der dem sehr schnelllebigen und wandlungsfähigen grippalen Infekt begegnet. Die Erfolgsgeschichte Impfen läuft seit über 200 Jahren - und es ist kein Ende in Sicht.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) Julia Richter, Pressesprecherin Friedrichstr. 148, 10117 Berlin Telefon: (030) 27909-0, Fax: (030) 2790361

(cl)

NEWS TEILEN: