Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall
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In der Textil- und Bekleidungsindustrie drohen Warnstreiks

(Frankfurt am Main) - Die IG Metall hat die Arbeitgeber der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie vor einer weiteren Zuspitzung des Tarifkonflikts gewarnt. "Wenn die Arbeitgeber ihre Forderung der bedingungslosen Öffnung aller Tarifverträge nicht fallen lassen, werden sie in den Betrieben keinen Frieden finden. Dann werden wir ab dem 1. Oktober mit Warnstreiks reagieren müssen," sagte der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber, vor 150 Betriebsräten der Textil- und Bekleidungsindustrie am Donnerstag in Bad Kissingen. Die Forderung der Arbeitgeber, Tarifverträge in vollem Umfang betrieblich aushebeln zu können, bedeute das Ende der Tarifautonomie und sei schon daher verfassungsrechtlich unzulässig. Die Friedenspflicht endet am 30. September.

Huber wies darauf hin, dass auf Grund der industriellen Verflechtungen bei möglichen Arbeitsniederlegungen in der Textilindustrie mit erheblichen Auswirkungen auch auf andere Wirtschaftszweige zu rechnen sei. "Ohne textile Vliese laufen keine Rotationsmaschinen, ohne Textilmatten geht nichts im Deich- und Straßenbau, ohne textile Produkte wird kein Airbus fertiggestellt und es läuft vor allem kein Auto vom Band." Huber wies darauf hin, dass die IG Metall kein Interesse an einer Eskalation habe und eine friedliche Lösung anstrebe. "Die Entscheidung liegt jetzt in der Hand der Arbeitgeber", betonte Huber.

Die Tarifverhandlungen für die 150.000 Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie waren am 20. September 2004 nach der dritten Verhandlungsrunde ohne Festsetzung eines neuen Termins unterbrochen worden. Die IG Metall fordert für die 150 000 Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 3,5 Prozent sowie die Einführung eines Textil-Entgelt-Tarifes (tera). Zudem soll der seit 1997 bestehende Weiterbildungstarifvertrag ausgebaut und die Verträge über Altersteilzeit, Insolvenzschutz und zur Übernahme Ausgebildeter verlängert werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32, 60528 Frankfurt Telefon: 069/6693-0, Telefax: 069/6693-2843

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