Pressemitteilung | Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband e.V. im VBE (BLLV)

In die bayerische Schulpolitik kommt Bewegung / Erleichterung im BLLV / Präsident Wenzel: "RSE kommt in Fahrt - jetzt müssen vorliegende Anträge genehmigt und es können weitere gestellt werden"

(München) - Auf die heute (10.März 2009) von Kultusminister Ludwig Spaenle präsentierten Kriterien zur Einführung sog. Kooperationsschulen hat der Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), Klaus Wenzel, erleichtert reagiert: "Wir werten die vorgestellten Kriterien als wichtiges Signal und ersten Schritt in die richtige Richtung. Zahlreiche Kommunen haben darauf gewartet. Offensichtlich kommt die bayerische Schulpolitik in Bewegung und es besteht die Chance, verkrustete Strukturen aufzubrechen. Die RSE kann so an Fahrt gewinnen." Der BLLV begrüßt, dass die von Kultusminister Spaenle hervorgehobene "Kreativität der Verantwortlichen in den Regionen" gestärkt und die "Bedürfnisse der Menschen" ernst genommen werden sollen.

Wenzel geht davon aus, dass die derzeit rund 80 vorliegenden schulartübergreifenden Anträge mit dem heutigen Tag realisiert werden können. "Die in zahlreichen bayerischen Kommunen geleistete Vorarbeit scheint sich auszuzahlen", erklärte er. Das sollte auch anderen Kommunen mit Schulstandortproblemen Ermutigung und Ansporn sein." Er sicherte dem Kultusministerium "jede erdenkliche Hilfestellung und Unterstützung" zu.

Lobend äußerte sich der BLLV-Präsident auch über die angekündigten Intensivierungskurse, mit denen laut Spaenle der Übertritt von Schülern von 5. und 6. Hauptschulklassen in die nächst höhere Jahrgangsstufe der Realschule möglich gemacht werden soll und schwächere Realschüler an ihrer Schule "stabilisiert" werden sollen. Er machte allerdings deutlich, dass sich zugelassene Kooperationsformen zwischen Haupt- und Realschulen nicht auf Intensivierungsstunden beschränken dürfen.
"Kooperationen sollen grundsätzlich in allen Fächern möglich sein, wie es auch die FDP verlangt."

Wenzel wies weiter darauf hin, dass die verlangte Zweizügigkeit für eine Realschule kleineren Hauptschulen in ländlichen Gebieten nicht weiterhilft, weil sie die verlangten Schülerzahlen für zwei Realschulklassen in einem Jahrgang nicht aufbringen können. "Der -Schulversuch Modularisierung- zeigt bereits Möglichkeiten auf, dass das Angebot unterschiedlicher Abschlussniveaus auch an ein- und zweizügigen Schulen möglich ist", betonte er.

"Wenn Regionale Schulentwicklung gelingen soll, brauchen Schulen noch deutlich mehr Entscheidungsfreiheiten und Gestaltungsmöglichkeiten.
Künftig muss es überall dort offene Kooperationsformen geben, wo diese gewünscht werden", betonte der BLLV-Präsident. "Wie diese im Einzelnen aussehen, muss den Schulen überlassen bleiben." Die vorgesehenen "Dialogforen" zur Schulentwicklung brauchen genügend Entscheidungsbefugnisse, "damit es zu passgenauen und qualitätsvollen Konzepten kommen kann."

Mit dem vom BLLV entwickelten Konzept der Regionalen Schulentwicklung
(RSE) kann ein organischer Wandlungsprozess eingeleitet werden - unabhängig davon, ob er dem Dogma der Dreigliedrigkeit entspricht oder nicht. Es geht um pragmatische, flexible und pädagogisch hochwertige Lösungen im Konsens mit Gemeinden, Eltern und Schulen. Das Ziel ist, wohnortnahe Schulen zu erhalten und anschlussfähige, qualitativ hochwertige Abschlüsse anzubieten.

Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband e.V. im VBE (BLLV) Pressestelle Bavariaring 37, 80336 München Telefon: (089) 72100129, Telefax: (089) 72100155

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