Pressemitteilung | VIK - Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V.

Industrie warnt vor regulatorischer Überlastung – VIK fordert zügige Reform der Kundenanlagenregelung

(Berlin) - Die Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs und des Bundesgerichtshofs zur Regulierung sogenannter Kundenanlagen gefährden bewährte Versorgungsstrukturen in der Industrie. Der Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e. V. (VIK) warnt vor einem erheblichen Anstieg bürokratischer Anforderungen und nicht kalkulierbarer Zusatzkosten für Unternehmen, die ihre Energieinfrastruktur bislang effizient und eigenverantwortlich betreiben.

„Die aktuelle Rechtsunsicherheit bringt gewachsene Standortkonzepte ins Wanken und droht, die industrielle Eigenversorgung mit unnötiger Regulierung zu überziehen“, erklärt Christian Seyfert, Hauptgeschäftsführer des VIK. „Wir haben konkrete und praxistaugliche Lösungsvorschläge erarbeitet, die eine rechtssichere und zukunftsfähige Regelung ermöglichen – und fordern die Politik auf, diese jetzt aufzugreifen.“

Kundenanlagen sind ein zentraler Bestandteil der dezentralen Energieversorgung in Deutschland. Sie verbinden Unternehmen, Dienstleister und weitere Akteure innerhalb eines Standortes und ermöglichen die gemeinsame, effiziente Nutzung von Infrastrukturen wie Wärme-, Dampf- oder Kälteversorgung. Die bisherige Ausnahme von der Netzregulierung ist sachlich gerechtfertigt – denn diese Anlagen dienen nicht dem Energieverkauf, sondern der Versorgung im Rahmen des unternehmerischen Kerngeschäfts. Eine pauschale Unterwerfung unter die Netzregulierung würde nicht nur den Verwaltungsaufwand massiv erhöhen, sondern auch Investitionen und Standortentscheidungen negativ beeinflussen.

Der VIK setzt sich für eine planbare und rechtssichere Verankerung der Kundenanlagenregelung auf europäischer, nationaler und untergesetzlicher Ebene ein. Die detaillierten Lösungsvorschläge des Verbandes sind in dem beigefügten Diskussionspapier enthalten und zeigen Wege auf, wie regulatorische Anforderungen auf ein angemessenes Maß begrenzt werden können – ohne die Prinzipien des wettbewerbsorientierten, transparenten und integrierten Energiemarktes zu gefährden.

„Was wir brauchen, ist keine neue Bürokratie, sondern eine kluge Regulierung, die die Realität industrieller Standortbewirtschaftung anerkennt und schützt“, so Christian Seyfert.

Quelle und Kontaktadresse:
VIK - Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V., Matthias Nuyken, Pressesprecher(in), Leipziger Platz 10, 10117 Berlin, Telefon: 030 2124920

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