Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

Internationale Grüne Woche mit 1.500 Ausstellern aus 56 Ländern

(Berlin) - ''Die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft hat aus der BSE-Krise des vergangenen Jahres die Konsequenzen gezogen und verbraucherschutzorientierte Maßnahmen ergriffen. Gesundheitlicher Verbraucherschutz hat einen hohen Stellenwert in der Landwirtschaft'', dies erklärte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, auf der Eröffnungspressekonferenz der Messe Berlin am 9. Januar 2002 zur Internationalen Grünen Woche. Voll mitgetragen hätten die deutschen Bauern seit Dezember 2000 die Entscheidungen zum totalen Tiermehlverbot, zur Herausnahme des Risikomaterials und zur Einführung von BSE-Tests bei Rindern. Ebenso trage der Bauernverband die Vorschläge zu einschneidenden Strukturreformen bei Bund und Ländern mit, die die Einrichtung zweier neuer Bundesbehörden für Verbraucherschutz vorsehen.

''Über Maßnahmen des gesundheitlichen Verbraucherschutzes ist der DBV mit der Bundeslandwirtschaftsministerin einig'', betonte Sonnleitner. Hohe Standards bei Lebensmittelsicherheit und -qualität verlangten jedoch ihren Preis. Es sei deshalb unverständlich, dass der Lebensmittelhandel, vor allem die Discounter, die Euro-Umstellung nutzten, um eine neue Runde im Preiswettkampf einzuläuten. Qualität koste auch Geld. Die erheblichen BSE-Zusatzkosten würden bislang fast ausnahmslos auf die Rinderhalter abgewälzt, das sei nicht in Ordnung.

Deutliche Kritik übte Sonnleitner an der rein ideologisch begründeten Agrarwende-Diskussion von Ministerin Künast. Unsinnigerweise werde eine Frontstellung zwischen ökologisch und konventioneller Produktion aufgebaut. ''Dabei muss jede Produktionsform umweltverträglich, nachhaltig und sicher sein'', stellte der DBV-Präsident fest. Zudem gefährde die Politik der Agrarwende mit einseitigen nationalen Verschärfungen der europäischen Gesetzgebung die dynamische Entwicklung der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft.

Der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), Dr. Peter Traumann, appellierte an den Handel, nicht die Fehler der Preiskriege der Jahre 1998/1999 zu wiederholen. Damit würden unnötigerweise Wertschöpfungsspielräume verschenkt. Nach allen Erfahrungen würden die Preissenkungsrunden des Handels auf dem Rücken der Lebensmittelwirtschaft und der Bauern finanziert, bei denen die niedrigeren Erzeugerpreise letztlich weitere Rationalisierungsprogramme und Konzentrationsbewegungen auslösten. Der Verbraucher sei nur vermeintlich der Gewinner. Sätestens wenn weitere Arbeitsplätze verloren gingen, werde dies erkennbar, erklärte Traumann.

Die diesjährige Grüne Woche wartet mit zahlreichen Neuigkeiten und interessanten Events auf. 1.500 Aussteller aus 56 Ländern aller fünf Kontinente laden Landwirte und Verbraucher ein, kulinarische Spezialitäten zu probieren und sich über bäuerliches Handeln und die Zukunftsmärkte der Landwirtschaft zu informieren. Der ErlebnisBauernhof - initiert von DBV, CMA, IMA, FNL unter Beteiligung weiterer 44 Organisationen und Unternehmen der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft - steht unter dem Motto ''Landwirtschaft und Ernährung glasklar''. Thematisiert wird die Haltung von Milchkühen, Kälbern, Schweinen, Geflügeln und Pferden sowie modernste Technik im Stall und auf dem Acker. Heute ist der moderne Landwirt mehr nur als Produzent von Nahrungsmitteln. Er versteht sich zunehmend auch als Direktvermarkter, als Erzeuger von erneuerbaren Energien, als Dienstleister für Freizeit und Landtourismus. Dem tragen mehrere Ausstellungshallen Rechnung. Es erwarten die Messebesucher nachwachsende Rohstoffe von der Biodiesel-Gewinnung und Hackschnitzel-Heizanlage bis hin zu Tensiden und Waschmitteln auf Basis von Pflanzenölen, Angebote direktvermarktender Landwirte und Angebote für Urlaub auf dem Bauernhof.

In der Tierhalle wird unter anderem bei der 5. Bundesschau Fleischrinder und der 2. Bundesschau Landschafe die Landschaftspflege und Erzeugung qualitativ hochwertigen Fleisches demonstriert. Die Event-Halle ''Talking Food'' ist speziell auf Jugendliche zugeschnitten, die sich dort über Lebensmittelsicherheit und -qualität informieren können. Auf der Showbühne präsentiert Viva-Moderator Mola Adebesi täglich Stars wie Jeanette Biedermann, Oli P., die It Girls und die Band ohne Namen. Außerdem können die Jugendlichen Sport-Profis von Hertha BSC, Union Berlin und SC Magdeburg treffen oder selbst aktiv werden, an der Kletterwand, auf dem Skate-Simulator oder beim Rodeo-Reiten. Auch bei den Öffnungszeiten gibt es Neuerungen. Am ''Langen Abend'' - Freitag, den 18. Januar - bleiben die Pforten des Messegeländes bis 21.00 Uhr geöffnet.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV) Godesberger Allee 142-148 53175 Bonn Telefon: 0228/81980 Telefax: 0228/8198205

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