Investitionsschub in den EU-Ländern beflügelt Konjunktur in der Druck- und Papiertechnik
(Frankfurt am Main) - Die Hersteller von Druck- und Papiertechnik erwarten eine Fortsetzung des derzeitigen positiven Konjunkturverlaufs, teilte der Fachverband Druck- und Papiertechnik im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Dienstag (07. März 2006) in Frankfurt mit. Dennoch hat es die Ertragslage nicht gestattet, die Zahl der Beschäftigten wieder zu erhöhen, da die Unternehmen einem unverändert hohen Wettbewerbs- und Kostendruck ausgesetzt sind, sagte Kai Büntemeyer, Vorsitzender des Fachverbands.
Treibende Kraft für die positive Entwicklung war in 2005 die Auslandnachfrage aus den EU-Partnerländern. Dementsprechend haben die Exporte dorthin 2005 um mehr als 30 Prozent zugelegt und erreichen ein Volumen von 3,1 Mrd. Euro. Vor allem in den bedeutenden alten EU-Länder wie das Vereinigte Königreich, Frankreich und Italien hat sich der Investitionsstau früher aufgelöst als in Deutschland. Mit einem Auftragsüberhang von 15 Prozent wird sich diese Entwicklung 2006 fortsetzen.
Die Produktion in der Druck- und Papiertechnik stieg erneut 2005 gegenüber 2004 um über 5 Prozent auf ein Volumen von 7,9 Mrd. Euro. Die Exporte wuchsen um fast 11 Prozent und erreichten 6,9 Mrd. Euro. Mit einer Exportquote von rund 87 Prozent ist die Druck- und Papiertechnik einer der exportstärksten Fachzweigen des Maschinen- und Anlagenbaus. Diese starke Exportabhängigkeit gleicht Schwächen der Binnenkonjunktur nur zeitweise aus. Für einzelne Firmen mit höherem Inlandsanteil hat der späte Anstieg der Binnennachfrage die konjunkturelle Erholung verzögert.
Angesichts der extremen Wettbewerbssituation in der Branche ist es ein sehr positives Indiz für die technologische Kompetenz und ein Erfolg der konsequenten Marktbearbeitung, dass der Weltmarktanteil in den einzelnen Teilbranchen gehalten oder sogar ausgebaut werden konnte.
Umsatzprognose für 2006: Plus fünf Prozent
Die positive Tendenz der Auftragseingänge hat sich Anfang 2006 fortgesetzt. Das Geschäftsklima hat sich deutlich erholt. In den nächsten 6 Monaten rechnen die Hersteller von Druck- und Papiertechnik mit einer positiven Geschäftsentwicklung und insbesondere mit einem weiterhin guten Export¬geschäft. Für 2006 wird eine Fortsetzung des Umsatzwachstums in Höhe von etwa 5 Prozent erwartet.
Druckereimaschinen weiter auf Wachstumskurs
Die Auftragseingänge in der Druckereitechnik entwickelten sich im Verlauf des Jahres 2005 in fast allen Märkten positiv. Insgesamt wird für 2005 ein Auftragsplus von 12 Prozent erreicht. Das Gros der Aufträge kommt derzeit aus den Euro-Ländern, die ein Plus von 36 Prozent verzeichnen. Ende des Jahres war eine Trendwende in der Inlandsnachfrage zu erkennen und die Investitionstätigkeit der deutschen Druckindustrie nahm deutlich zu.
Auch 2005 ist es in der Drucktechnik wieder zu einem Produktionswachstum von fast 5 Prozent auf ein Volumen von 5,3 Mrd. Euro gekommen. Die Druckereitechnik mit ihrer hohen Exportintensität ist nach wie vor im wesentlichen auf ein Wachstum auf den Auslandsmärkten angewiesen. Dies zeigen die Exporte, die 2005 um fast 11 Prozent gestiegen sind und das Branchenwachstum entscheidend gestützt haben.
Turbulenzen bei Papierverarbeitungsmaschinen
Für die Papierverarbeitungsmaschinen verlief die Nachfrageentwicklung im Jahr 2005 recht wechselvoll, aber insgesamt positiv. Das Inland hat das Ausland als Wachstumsmotor abgelöst. In dem Zeitraum Januar bis Dezember 2005 wurde auf dem Inlandsmarkt ein deutliches Nachfrageplus von 23 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr erreicht. Da die deutsche Druckindustrie bis auf einige Ausnahmen zur Zeit nur moderat wächst, ist diese Entwicklung eher dem Verpackungsmarkt zuzurechnen. Dies bestätigt auch die Entwicklung auf dem Papiersektor. Insgesamt ist die Branche mit einem Auftragsplus von 4 Prozent in das Jahr 2006 gestartet.
Bei allen Turbulenzen und Rückschlägen bei einzelnen Märkten oder Sparten ist der Produktionswert 2005 erneut um 1,5 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro gesunken. Ein weiteres Absinken wurde durch das kräftige Exportwachstum aufgehalten. Bei Buchbindereimaschinen wuchsen die Exporte um 25 Prozent. Für den gesamten Fachzweig stiegen die Exporte um 7,6 Prozent auf ein Volumen von knapp über1 Mrd. Euro.
Papiermaschinenproduktion wächst 2005 um 17 Prozent
Die Papiertechnik ist mit einem Auftragsminus von 34 Prozent insgesamt in das Jahr 2006 gestartet und liegt damit am unteren Ende der Skala im Maschinen¬bau. Voriges Jahr war es umgekehrt. Papiertechnik ist Großanlagenbau und hier ist mit kräftigen Auftragssprüngen zu rechnen. Die hohen Minusraten sind überwiegend als Basiseffekt auf Großaufträge im ersten Halbjahr 2004 zurückzuführen. Derzeit verzeichnet die Papiertechnik eine verhaltene Ordertätigkeit auf den Auslandsmärkten. Bis auf wenige Ausnahmen konzentriert sich hier das Geschäft auf Service und Teilanlagen.
Die Produktion stieg 2005 um über 17 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro. Die außer¬ordentlich hohen Auftragseingänge aus dem Ausland vom ersten Halbjahr 2004 waren ab August 2005 abgerechnet worden und haben maßgeblich zu diesem Ergebnis beigetragen. Die Exporte stiegen um 13,9 Prozent auf über 1 Mrd. Euro.
Die Papiertechnik hat sich in den letzten Jahren wie unsere Kunden auch in Global Players verwandelt, mit Produktionsstätten, Kooperationen und Lizenzpartnern in vielen Ländern. Der Weltmarktanteil oder Weltexportanteil Deutschlands von 24,5 Prozent oder Finnlands von knapp 19 Prozent, sagt nichts über die tatsächlichen Lieferanteile der Unternehmen im Markt aus.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)
Marlies Schäfer, Pressesprecherin
Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt am Main
Telefon: (069) 66030, Telefax: (069) 66031511
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