Pressemitteilung | CARE Deutschland e.V.

Irak: Das Beste hoffen, mit dem Schlimmsten rechnen / CARE will sich im Ernstfall auf die Hilfe vor Ort konzentrieren / Millionen Menschen ohne Fluchtchance brauchen Wasser und Nahrung

(Bonn/Bagdad) - Trotz fortgesetzter Warnungen an Regierungen und den Weltsicherheitsrat und trotz der festen Überzeugung, dass ein Krieg in Irak noch abwendbar ist, müssen Hilfsorganisationen wie CARE Deutschland damit rechnen, dass ein Militärschlag immer wahrscheinlicher wird. Geschäftsführerin Manuela Roßbach: "Wir stehen der Zivilbevölkerung in Irak seit Jahren zur Seite, kennen ihr Leiden und die wachsende Verarmung aus erster Hand. Ein Krieg würde die humanitäre Dauerkrise in eine Katastrophe aus Zerstörung, Hunger und Seuchen verwandeln. Betroffen wären vor allem Kinder, Alte und Kranke. CARE hat eine Verantwortung gegenüber diesen Menschen. Deshalb treffen wir seit einiger Zeit die nötigen Vorbereitungen."

Weil im Kriegsfall weite Teile der Bevölkerung durch Mittellosigkeit, Benzinmangel und erzwungene Ausgangssperren keine Chance zur Flucht haben werden, konzentriert CARE seine Hilfe auf die Menschen vor Ort. Der Zugang zu sauberem Wasser ist schon jetzt eines der größten Probleme. Um den erwarteten Ausbruch von Epidemien wie Cholera und Ruhr einzudämmen, bereitet CARE Projekte zur mobilen Wasserverteilung sowie zur schnellen Notreparatur zerstörter Versorgungssysteme vor. Auch die Ausgabe von Ergänzungsnahrung in Krankenhäusern soll im Kriegsfall ausgeweitet werden.

"CARE wird den Schwerpunkt seiner Unterstützung in Irak auf solche Bereiche legen, in denen wir über Erfahrung und Expertise aus unseren langfristigen Programmen verfügen", erklärt Manuela Roßbach.

Bereits nach dem ersten Golfkrieg versorgte CARE als Partner des UN-Welternährungsprogrammes im kurdischen Nordirak fünf Jahre lang monatlich 300.000 bis 500.000 Menschen mit Lebensmitteln. Ebenfalls von 1991 bis 1995 organisierte CARE im Süden und der Mitte des Irak Schulspeisungen für Vorschul- und Schulkinder, baute begleitend zahlreiche Bildungseinrichtungen wieder auf.

Bedingt durch Kriegsfolgen und Wirtschaftsembargo, verschärfte sich die humanitäre Krise Mitte der 90er Jahre besonders im Zentrum und im Süden des Landes. Seit 1995 konzentriert CARE seine Arbeit dort auf die Bereiche Wasser, sanitäre Einrichtungen, Bildung und Gesundheit. Besonderes Augenmerk gilt dabei dem Wohlergehen der Jüngsten. Unter anderem hat CARE

- kranke und unterernährte Kinder in 97 Hospitälern regelmäßig mit Ergänzungsnahrung und lactose-freier Milch auf Sojabasis versorgt;
- 43 Anlagen zur Wasseraufbereitung in Stand gesetzt, Verteilernetze, Pumpstationen und Abwasserkanäle repariert oder neu installiert und so die Versorgung von etwa fünf Millionen Menschen – rund ein Viertel der irakischen Bevölkerung – mit sauberem Trinkwasser sichergestellt;
-57 Krankenhäuser und wichtige Gesundheitszentren wieder aufgebaut oder saniert, baulich erweitert, an Wasser und Strom angeschlossen. Dies gewährleistet zumindest eine medizinische Grundversorgung für etwa 2,5 Millionen Iraker.

Um diese Hilfe fortführen und – im Falle einer Konfliktverschärfung – so rasch wie möglich intensivieren zu können, ist CARE dringend auf Spenden angewiesen:

Spendenkonto 44 040
Stichwort "Irak"
Sparkasse Bonn (BLZ 380 500 00)

Weitere Informationen und Online-Spenden: www.care.de

Quelle und Kontaktadresse:
CARE Deutschland e.V. Dreizehnmorgenweg 6 53175 Bonn Telefon: 0228/975630 Telefax: 0228/9756351

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