ITK-Gehaltsanalyse: Steigende Gehälter bei leichtem Stellenabbau
(Frankfurt am Main) - Die Gehälter in der Informations- und Telekommunikationsbranche haben sich im Jahr 2005 in der Summe positiv entwickelt - wiesen aber nach Einschätzung der IG Metall im Einzelnen große Unterschiede auf. Nach Jahren der Stagnation sind steigende Entgelte in den Bereichen Rechenzentren und Service-Technik zu verzeichnen. Zum Teil sehr hohe Zuwächse gab es in den Bereichen Beratung/Consulting, Vertrieb und Software Engineering. Die Beschäftigten in tarifgebundenen Unternehmen verdienten in Call Centern durchschnittlich 25 Prozent, in der Fertigung 15 Prozent und im Hardware Engineering zwischen 5 und 40 Prozent mehr als die Mitarbeiter in nicht tarifgebundenen Unternehmen. Während es Betriebe gab, die keine oder nur sehr geringe Gehaltserhöhungen bezahlten, bekamen alle Beschäftigten in tarifgebundenen Unternehmen die tariflich ausgehandelte Erhöhung. Das geht aus der jüngsten ITK-Gehaltsanalyse hervor, die die IG Metall am Montag zum achten Mal anlässlich der Computermesse CeBIT veröffentlichte.
Die Gehaltsanalyse bietet auf breiter empirischer Grundlage eine Übersicht der tatsächlich gezahlten Jahresbruttoentgelte tarifgebundener und nichttarifgebundener Unternehmen. Hierzu wurden ITK-typische Tätigkeiten insgesamt 14 Jobfamilien zugeordnet und 30.870 Daten aus 53 Betrieben ausgewertet. Der Trend, immer mehr Anteile des Einkommens variabel zu gestalten und teilweise vom Unternehmenserfolg abhängig zu machen, hat sich vor allem in den oberen Jobgruppen weiter fortgesetzt, heißt es in der Analyse. Besonders auffällig ist diese Entwicklung in den Bereichen Beratung/Consulting, Rechenzentrum, Software Engineering und Vertrieb, wo es besonders hohe Zuwächse bei Führungskräften und Top-Spezialisten gab.
Für mehr als 200.000 Beschäftigte der Informations- und Telekommunikationsindustrie gelten Tarifverträge der IG Metall. Zudem hat die IG Metall 2005 für mehrere tausend Beschäftigte der Branche neue tarifvertragliche Regelungen getroffen, beispielsweise bei der ehemaligen Alcatel-Tochter NextiraOne mit 1.000 Beschäftigten sowie bei der Vodafone-Tochter Arcor mit 4.000 Beschäftigten in einer Tarifgemeinschaft mit der Gewerkschaft Transnet.
Insgesamt ist in der Branche ein leichter Arbeitsplatzabbau zu verzeichnen. So waren Ende 2005 nur noch 680.000 Personen gegenüber 700.000 im Vorjahr beschäftigt. Für 2006 rechnet die IG Metall mit einem leichten Abbau von Arbeitsplätzen bei moderatem Umsatzwachstum im Dienstleistungsbereich. Bei der Hardwareproduktion wird mit einem recht starken Produktionsanstieg gerechnet, der sich aber nur in steigende Beschäftigung umsetzen wird, wenn die Unternehmen feste Arbeitsplätze schaffen, statt mit Leiharbeitsverhältnissen zu operieren. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge von rund 15.000 liegt auf dem niedrigsten Stand seit dem Jahr 2000. Für die Beschäftigungs- und Fachkräfteentwicklung ist nach Ansicht der IG Metall ein wesentlich größeres Volumen nötig, denn die ITK-Branche klage bereits jetzt, sie könne offene Stellen nicht besetzen, da es keine Fachkräfte gäbe.
Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IG Metall)
Georgios Arwanitidis, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Wilhelm-Leuschner-Str. 79-85, 60329 Frankfurt am Main
Telefon: (069) 6693-0, Telefax: (069) 6693-2843
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