Pressemitteilung | Immobilienverband Deutschland IVD Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V.

IVD: Fachkräftemangel bremst Immobilienbranche / Viele Berufsbezeichnungen der Immobilienbranche bei Jugendlichen und Berufsanfängern unbekannt / Nachfrage nach Fachkräften hoch: Asset Management, Marketing und Finanzierung bieten sehr gute Zukunftsperspektiven

(Berlin) - Ob Asset Management, Due Diligence oder Financial Engineering - viele Berufsfelder der Immobilienbranche sind bei Jugendlichen und Berufsanfängern weitgehend unbekannt. Das wird für die Branche zunehmend zum Problem. "Die Kenntnis von Immobilienberufen beschränkt sich zumeist auf den Makler und den Wohnungsverwalter", sagt Sven R. Johns, Bundesgeschäftsführer des Immobilienverbands IVD. Momentan suchten viele Betriebe insbesondere Asset Manager, Controller und Immobiliensachverständige. Berufe mit sehr guter Zukunftsaussicht gebe es zudem in den Bereichen Immobilienmarketing, -finanzierung und Wirtschaftsgeografie.

"Inzwischen hängt fast jeder zehnte Arbeitsplatz in Deutschland von der Immobilienwirtschaft ab. Doch der Fachkräftemangel wird von den Unternehmen nicht so deutlich wie in anderen Branchen artikuliert", sagt Johns. "Deshalb gibt es zum Beispiel noch keine Debatte über eine Green Card für Asset Manager oder Mitarbeiter mit sehr speziellen Finanzierungskenntnissen im sogenannten Financial Engineering." Noch wichtiger als eine öffentliche Thematisierung seien jedoch konkrete Aktionen in der Branche selbst. Erst wenige Unternehmen würden gezielt Nachwuchs durch Universitätspatenschaften oder Karrieretage in Schulen fördern.

Weitere Immobilienberufe mit sehr guter Zukunftsaussicht gibt es laut Johns in den Bereichen Immobilientechnik, -forschung und Energieberatung. Die nötige Qualifikation erhalten Interessenten zumeist über ein Studium. In Deutschland gibt es etwa 50 verschiedene Immobilienstudiengänge. Sie heißen beispielsweise Immobilienwirtschaft (Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen), Immobilienbewertung (Hochschule Anhalt) oder Construction and Real Estate Management (Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin). Doch auch an Quereinsteigern mit wirtschafts- oder ingenieurwissenschaftlichen Abschlüssen ist die Immobilienbranche interessiert. Hier nehmen die vielfältigen Angebote an Master-Studiengängen eine besondere Rolle ein. "Unternehmen entsenden ihre Mitarbeiter in einen Master-Studiengang und bilden damit ihr Personal punktgenau aus," zeigt sich Johns von der Notwendigkeit dieser Entwicklung überzeugt. Hinzu kämen berufsbegleitende Studien im Bereich der Immobilien-Sachverständigen. Hier habe das Kontaktstudium an der Deutschen Immobilien Akademie in Freiburg eine immer wichtigere Funktion für die Qualifizierung von Mitarbeitern in diesem sehr nachgefragten Bereich.

Pro Jahrgang sind etwa 1.200 Studenten in Immobilienstudiengängen eingeschrieben, ähnlich hoch liegen die Absolventenzahlen. "Aber selbst wenn man Quereinsteiger hinzurechnet, die meist ein Master-Studium abgeschlossen haben, sind das viel zu wenige", sagt Johns. Sollten die Absolventenzahlen in den nächsten Jahren nicht steigen, drohe bei vielen Immobilienunternehmen auch weiterhin ein personeller Engpass. "Die Aussichten in der Branche sind ausgezeichnet, weil ein hoher Nachholbedarf bei der Beschäftigung von qualifiziertem Personal besteht."

Quelle und Kontaktadresse:
Immobilienverband Deutschland IVD Bundesverband der Immobilienberater, Makler, Verwalter und Sachverständigen e.V. Jürgen Michael Schick, Bundespressesprecher / Vizepräsident, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Littenstr. 10, 10179 Berlin Telefon: (030) 275726-0, Telefax: (030) 275726-49

(tr)

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