Pressemitteilung | Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF)

Jubiläum des Wellensittichs / Der Name des beliebtesten Ziervogels wird 200 Jahre alt

(Langen) - Er hat ein wunderschönes Federkleid und fasziniert mit seinem lebhaften und neugierigen Wesen: Der Wellensittich ist der beliebteste Ziervogel in Deutschland. Rund drei Millionen der geselligen Stimmakrobaten leben in deutschen Haushalten. Die heute noch gültige wissenschaftliche Beschreibung und Namensgebung des „Wellis“ wird in diesem Jahr 200 Jahre alt: Im Jahr 1805 hatte der englische Naturkundler George Shaw dem kleinen grünen Schwarmvogel unter dem Namen Melopsittacus undulatus seinen Platz im System der Arten zugewiesen. Außerdem wurde der Vogel vor 150 Jahren zum ersten Mal in Deutschland nachgezüchtet. Grund genug für den Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF), den Mini-Papagei auf der 3. Deutschen Zoofachmesse DeZooFa vom 20. bis 22. Mai 2005 in Wiesbaden mit einer Jubiläums-Aktion zu ehren.

Wellensittiche in Volieren ganz neu erleben
„Der Wellensittich ist ein lustiger, intelligenter Geselle, der Einsamkeit, Niedergeschlagenheit und Unlust wie kein anderes Tier aus seiner Umgebung zu vertreiben vermag. Deshalb schaffen sich vor allem ältere Singles und Familien mit Kindern diese sprachbegabten Ziervögel an“, erklärt ZZF-Präsident Klaus Oechsner. Die kleinen Sittiche aus Australien können sehr zutraulich werden, vor allem, wenn sie viele Jahre mit Menschen zusammenleben. In der Regel werden sie zehn bis 15 Jahre alt, weil sie im Unterschied zu wild lebenden Vögeln keinen natürlichen Feinden und sonstigen schädlichen Einflüssen ausgesetzt sind. In den vergangenen Jahren ist laut Oechsner das Interesse an der Ziervogelhaltung allerdings leicht zurückgegangen, weil Stubenvögel gerne Körner und Sand aus ihrem Käfig werfen und Vogelfreunde ihren Tieren mehr Raum bieten möchten. „Eine gute Chance haben in Zukunft daher Groß- und Außenvolieren mit warmen Rückzugsbereichen. Diese Art der Vogelhaltung wollen wir mit unserer Ausstellung ‚Vogelwiese’ auf der Fachmesse DeZooFa fördern.“ Neben naturnah eingerichteten Großvolieren für Zwergpapageien, Prachtfinken, Zwergtäubchen, Katharinasittichen und vielen mehr, widmet der ZZF auch dem Wellensittich eine eigene Schauvoliere.

150 Jahre Wellensittichzucht in Deutschland
Der von George Shaw geprägte Name Melopsittacus undulatus heißt übersetzt "gewellter Singpapagei", woraus der deutsche Name "Wellensittich" abgeleitet wurde. Der Museumsforscher und Vogelkundler John Gould brachte lebende Wellensittiche erstmals 1840 nach Europa (England).

Sofort wurden die grünen Vögel mit der schwarzen Wellenzeichnung an Kopf, Rücken und Flügeln zur Sensation und in der Folge in großen Mengen importiert. Schon 1850 gelangen dem Zoologischen Garten Antwerpen die ersten Nachzuchten. Erste Zuchterfolge in Deutschland werden in der Literatur der Gräfin von Schwerin 1855 zugeordnet. Bis die ersten Farbschläge auftauchten, dauerte es noch gut 20 Jahre: 1872 wurden aus Belgien die ersten gelben Mutationen bekannt; sie bildeten den Beginn einer intensiven Zucht auf Farbschläge, Gefiederformen und Gestaltmerkmale. Trotz der Nachzuchterfolge wurden in den ersten Jahrzehnten noch so viele Wellensittiche aus ihrer Heimat nach Europa importiert, daß die Australische Regierung 1894 zum Bestandsschutz ein Ausfuhrverbot erließ.

Haltung und Pflege von Wellensittichen
Heute werden im Zoofachhandel ausschließlich nachgezüchtete Wellensittiche angeboten. Die geselligen Tiere müssen mindestens paarweise gehalten werden. Als Vogelheim eignet sich am besten eine Voliere, die man an eine zugluftgeschützte Wand in einem hellen Raum stellt, welcher nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt ist. In den Vogelbauer gehören Spielzeuge aus Naturmaterialien wie Leitern oder Mobiles zum Klettern sowie Sitzstangen aus Holz, die nach Möglichkeit so angeordnet sind, daß die Vögel sie durch Fliegen erreichen können. Weitere wichtige Zubehörartikel sind der Vogelsand als Einstreu, ein Futter- und Wasserspender sowie ein kalziumhaltiger Kalkstein, an welchem die Vögel ihre Schnäbel abnutzen können. Viele Wellensittiche lieben auch ein Bad: Im Handel gibt es geschlossene Badehäuschen, in die zimmerwarmes Wasser gefüllt werden sollte. Auch wenn der Bauer groß genug ist, sollten Vogelliebhaber ihren Tieren einen täglichen Ausflug unter Aufsicht ermöglichen. Dabei ist auf mögliche Gefahrenquellen wie beispielsweise offene Aquarien und Blumenvasen, brennende Kerzen sowie gekippte oder offene Fenster zu achten. Die Hauptnahrung für Wellensittiche sind fertige Körnermischungen aus dem Zoofachgeschäft. Zusätzlich dürfen Wellis ab und zu die proteinreiche Kolbenhirse und gründlich gewaschenes Obst, Gemüse oder Kräuter knabbern.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF) Rheinstr. 35, 63225 Langen Telefon: 06103/91070, Telefax: 06103/910733

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