Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

Jüngere und Ältere besonders stark von Arbeitslosigkeit betroffen

(Berlin) - Zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen erklärte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer am Donnerstag (29. September) in Berlin: "Der Rückgang der Arbeitslosigkeit auf 4,65 Millionen Menschen im September fällt enttäuschend gering aus. Besorgniserregend ist insbesondere, dass jüngere wie ältere Menschen weit überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit betroffen sind. In beiden Altersgruppen sind heute 100.000 Menschen mehr arbeitslos als noch vor einem Jahr. Obwohl der Kündigungsschutz für ältere Arbeitslose weitgehend abgeschafft wurde, werden sie nicht eingestellt. Den Lippenbekenntnissen der Unternehmer, bei Senkung des Kündigungsschutzes mehr Ältere einzustellen, sind keine Taten gefolgt. Die Vorschläge der Union zur nochmaligen Einschränkung des Kündigungsschutzes würden die Möglichkeiten zur Entlassung von Arbeitskräften noch erhöhen.

Gleichzeitig werden immer mehr sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse durch Mini-Jobs verdrängt. Seit dem Jahr 2000 sinkt die Zahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung kontinuierlich, während sich die Zahl der Mini-Jobs von 3,95 auf 6,7 Millionen erhöht hat. Dem Sozialversicherungssystem gehen so Milliardenbeiträge verloren. Hier sind dringend gesetzliche Korrekturen erforderlich.

Nicht zu rechtfertigen ist bei anhaltender Massenarbeitslosigkeit der massive Rückgang der aktiven Arbeitsförderung. In den letzten zwölf Monaten sank die Zahl der Menschen, die an Fördermaßnahmen der Agenturen teilnehmen konnten, um 100.000. Verschlechtert haben sich insbesondere die Integrationschancen der Benachteiligten am Arbeitsmarkt. So stieg die Zahl der Ungelernten auf über eine Million, doch die Qualifizierungsmaßnahmen wurden um fast 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr gekürzt. Betriebe wie Arbeitsagenturen müssen mehr tun, um einem - bei anziehender Konjunktur - drohenden Fachkräftemangel entgegen zu wirken."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Bundesvorstand Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin Telefon: 030/24060-0, Telefax: 030/24060324

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