Jugendpolitische Veranstaltung des dbb / Hollmann: "Migrationshintergrund sollte kein Makel sein, sondern Zusatzqualifikation"
(Berlin) - In ihrem Grußwort zur Eröffnung einer Jugendpolitischen Veranstaltung der dbb-jugend am 6. Juli 2009 im dbb forum in Berlin hat die stellvertretende dbb Bundesvorsitzende, Astrid Hollmann, auf die zentrale Bedeutung der frühkindlichen Bildung für die erfolgreiche Integration von Kindern mit Migrationshintergrund hingewiesen. Hollmann: "In dieser Gesellschaft kommt nur der zurecht, der gut deutsch spricht. Schulen und Kitas haben also eine elementar wichtige Integrationsaufgabe, mit der man nicht früh genug beginnen kann." Die dbb-Vize wies zudem darauf hin, dass 19 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen einen Migrationshintergrund haben und dass ihre erfolgreiche Integration nicht nur eine Anpassung an die Mehrheitsgesellschaft sein kann, sondern immer auch die Schaffung einer neuen gemeinsamen Gesellschaft bedeuten müsse.
Hollmann: "Der Migrationshintergrund ist heute der direkte Weg in die gesellschaftliche Benachteiligung. Bei gelungener Integration ist er kein Makel mehr, sondern eine Zusatzqualifikation." Der öffentliche Dienst könnte hier Vorbildfunktion übernehmen und sich bei der Nachwuchsgewinnung mehr Bewerbern mit Migrationshintergrund öffnen. Hollmann: "Ein integrierter öffentlicher Dienst spiegelt auch beim eigenen Personal die gesamte Gesellschaft wieder, mit und ohne Migrationshintergrund. Gerade in Schulen und Kitas könnte das die Integrationsfähigkeit stark verbessern."
Die jugendpolitische Veranstaltung der dbb jugend in Berlin steht unter dem Motto: "Chancenlosigkeit abbauen - Extremismus verhindern!". Nach einer Begrüßung durch den dbb-Jugendvorsitzenden Michael Westphal referiert Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse zum Thema "Die Bedeutung der Teilhabe von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund für eine gelungene Integration". Kenan Kolat, der Bundesvorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, beschäftigt sich in einem Vortrag mit der Integrationsfähigkeit des deutschen Schulsystems. Höhepunkt der Veranstaltung ist eine Podiumsdiskussion von Schülerinnen und Schülern der Herbert-Hoover-Oberschule und des Tüdesb-Gymnasiums aus Berlin zum Thema "Der Schulhof - Schmelztiegel der Nation - Kann die Schule zur Integration in Deutschland beitragen?"
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