Pressemitteilung | Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

Junge innovative kleine und mittlere Unternehmen / Kreditinstitute weniger risikoscheu als gedacht

(Berlin) - Die Private-Equity-Branche wird häufig als Instrument zur Lösung der Finanzierungsprobleme von jungen High-Tech-Unternehmen mit hochriskanten Investitionen angesehen. Der aktuelle Wochenbericht des DIW Berlin 40/2005 kommt zu dem Ergebnis, dass die finanziell riskanteren unter den jungen High-Tech-KMU (kleinen und mittlere Unternehmen) tatsächlich mit einer größeren Wahrscheinlichkeit eine Beteiligungsfinanzierung anstelle einer Kreditfinanzierung erhalten. Die Banken konzentrieren sich auf Unternehmen und Projekte mit geringen finanzwirtschaftlichen Risiken. Ein ähnliches Ergebnis würde man für die leistungswirtschaftlich riskanten Unternehmen und Projekte erwarten. Hier zeigt der Wochenbericht jedoch, dass keine eindeutige Tendenz zu Gunsten einer bestimmten Finanzierungsform feststellbar ist.

Die Ergebnisse lassen vermuten, dass deutsche Banken – traditionellerweise eine dominierende Kraft bei der Finanzierung konventioneller KMU – sich entgegen der gängigen Auffassung auch in den riskanten Frühstadien der Produkt- und Prozessentwicklung in KMU engagieren. Sie begrenzen erwartungsgemäß ihr Risiko, indem sie vergleichsweise kleine Projekte von Unternehmen mit geringerem finanzwirtschaftlichem Risiko finanzieren.

Die deutsche Private-Equity-Branche dagegen verfolgt ein anderes Geschäftsmodell: Mit ihrem Fokus auf Unternehmen mit noch geringem Cashflow und hohen FuE-Aktivitäten spezialisiert sie sich auf einen Unternehmenstyp mit einem hohen Risiko, das jedoch durch eine sorgfältige Prüfung der Innovationsvorhaben zu beschränken versucht wird.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Königin-Luise-Str. 5, 14195 Berlin Telefon: 030/89789-0, Telefax: 030/89789-200

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