Pressemitteilung | DIE JUNGEN UNTERNEHMER

Junge Unternehmer: "Arbeitsmarkt entrümpeln!" / Gegen Tariftreuegesetz

(Berlin/Dresden) - Der Bundesverband Junger Unternehmer (BJU) tagte mit seiner Bundeskonferenz vom 11. bis 13. Oktober 2002 in Dresden. Neben verbandsinternen und unternehmerischen Themen stand ein Gespräch mit dem sächsischen Wirtschaftsminister Dr. Gillo auf dem Programm.

Im Vorfeld der Konferenz erneuerte der BJU-Bundesvorsitzende Marcus Schneider seine Forderung, endlich zu Reformen in Deutschland zu kommen. Es reiche nicht aus, lediglich die Vorschläge der Hartz-Kommission umsetzen zu wollen. Marcus Schneider: "Auf dem Arbeitsmarkt dürfen Reformen nicht bei neuen Vermittlungsformen stehen bleiben. Vielmehr müssen Beschäftigungshürden abgebaut werden, das Tarifkartell gelockert und ein Niedriglohn-Sektor möglich gemacht werden."

Diese Prioritäten untermauert die Konjunkturumfrage vom September 2002, die der BJU unter seinen Mitgliedern durchgeführt hat. Auf die Frage, welche Reformen für mehr Arbeitsplätze nach der Wahl unverzüglich angegangen werden sollen, setzen die jungen Unternehmer neben einer weiteren Steuerreform die Arbeitsmarkt-Liberalisierung ganz nach vorne. Für 76 Prozent ist die Lockerung des Kündigungsschutzes ein vorrangiges Thema, für 68 Prozent die Vereinfachung geringfügiger Beschäftigung und für 67 Prozent die erleichterte Zulassung befristeter Beschäftigung.

Marcus Schneider forderte die Bundesregierung auf, Allgemeinverbindlich-Erklärungen von Tarifverträgen aufzuheben und betriebliche Bündnisse für Arbeit auch beim Gehalt zuzulassen. "Auf ein Tariftreue-Gesetz auf Bundesebene sollte verzichtet werden", so der BJU-Bundesvorsitzende. Dadurch würden Unternehmen, die nicht Mitglied eines Arbeitgeberverbandes seien, krass benachteiligt. "Gerade der ostdeutsche Mittelstand wäre der Verlierer eines Tariftreuegesetzes im Bund", prognostizierte Marcus Schneider. Schließlich seien drei Viertel aller Betriebe im Osten mit weniger als zehn Mitarbeitern nicht tarifgebunden. Schneider ermunterte die CDU- bzw. CDU/ FDP-regierten Bundesländer, im Bundesrat hart zu bleiben.

Der Bundesverband Junger Unternehmer vertritt etwa 2.500 selbständige Unternehmer im Alter bis 40 Jahren. Sie führen meist mittelständische Unternehmen vom Familienunternehmen bis zum Start-Up.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Junger Unternehmer der Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer e.V. (BJU) Reichsstr. 17 14052 Berlin Telefon: 030/300650 Telefax: 030/30065-490

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