Junge Unternehmer: "Sozialversicherungsbeiträge künftig wieder zum Monatsende abführen" / Verbandschef Dirk Martin auf Unternehmertag in Frankfurt/Main: "Wirksames Konjunkturprogramm durch mehr Liquidität" / Kanzleramtminister Thomas de Mazière lehnt Vorstoss ab
(Frankfurt am Main) - Der Bundesvorsitzende von "Die Jungen Unternehmer - BJU", Dirk Martin, hat am Dienstag (17. Februar 2009) auf dem Unternehmertag des Verbandes in Frankfurt/Main gefordert, dass die Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitgeber künftig erst wieder zum Monatsende abgeführt werden sollten. "Das wäre ein wirksames Konjunkturprogramm für die Unternehmen", sagte Martin. Größtes Ziel in der Wirtschaftskrise müsse sein, Liquidität im Markt zu halten. Kanzleramtsminister Thomas de Mazière, der als Redner auf dem Unternehmertag zu Gast war, lehnte die Forderung dagegen ab.
Martin bezeichnete in seiner Rede die seit einiger Zeit gültige Praxis, wonach die Sozialversicherungsbeiträge bereits am Monatsbeginn von den Arbeitgebern abgeführt werden müssen, als "Taschenspielertrick" der Politik. Dieses entziehe den Unternehmen rund zwanzig Milliarden Euro an Liquidität. Martin: "Ich verstehe nicht, dass man den Unternehmen diese Liquidität entzieht. Gerade in der Krise ist es wichtig, dass wir Liquidität zurückbekommen." Kanzleramtsminister de Mazière entgegnete, dass ein Abrücken von der Abgabenabführung am Monatsbeginn zu mehr Staatsverschuldung führe. Man habe das Vorziehen seinerzeit eingeführt, um die Liquidität der sozialen Sicherungssysteme zu stärken. Im übrigen ergebe sich für die Unternehmen bei einem Rückgängigmachen dieser Regelung nur ein Einmal-Effekt.
Verbandschef Martin kritisierte darüber hinaus die Konjunkturmaßnahmen der Bundesregierung, insbesondere vor dem Hintergrund der hohen Staatsverschuldung. "Wir jungen Unternehmer wissen, dass wir die Zeche dafür zahlen müssen. Die Schulden von heute sind Steuern die von morgen", sagte Martin.
An dem Unternehmertag nahmen rund 200 junge Unternehmer teil.
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