Pressemitteilung | Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V. (DStGB)
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Kassenkredite der Kommunen steigen dramatisch an

(Berlin) - Die heute (24. Februar 2006) vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Verschuldungszahlen zeigen, dass sich die langfristige Verschuldung der Kommunen im zurückliegenden Jahr mit 88,5 Mrd. Euro etwa auf dem Vorjahresniveau befindet. Allerdings bilden diese Zahlen nicht die tatsächliche Verschuldungssituation der Kommunen ab. Das wahre Ausmaß der kommunalen Verschuldung wird durch die dramatische Entwicklung der Kassenkredite deutlich. Betrugen diese Ende 2004 bereits 20 Mrd. Euro, so wuchsen sie im Verlauf des Jahres 2005 auf annähernd 24 Mrd. Euro an.

„Diese Entwicklung macht einmal mehr deutlich, wie gefährdet die kommunale Infrastruktur in Deutschland ist“ sagt das Geschäftsführende Präsidialmitglied des DStGB, Dr. Gerd Landsberg, heute in Berlin. „Die abstrakten Zahlen stehen für Schlaglöcher in den Straßen, geschlossene Freibäder oder Jugendeinrichtungen und für das Ausbleiben dringend notwendiger Investitionen. Somit trifft die anhaltende Finanzkrise die Bürger vor Ort.“ Die Investitionen sind von rd. 33 Mrd. Euro im Jahre 1992 auf 18,7 Mrd. Euro im Jahre 2005 regelrecht abgestützt, mit gravierenden Auswirkungen auf die Arbeitsplätze im Handwerk.

Einmal mehr bestätige sich, dass die Kommunen ihren laufenden Ausgabeverpflichtungen in hohem Maße nur durch Aufnahme neuer Kassenkredite nachkommen können – und dies trotz verbesserter Gewerbesteuereinnahmen. Kassenkredite seien als Ausgleich für kurzfristige Liquiditätsengpässe gedacht, entwickelten sich aber mehr und mehr zur langfristigen Verschuldung und sorgten so für eine weitere Einschränkung der kommunalen Handlungsfähigkeit.

Die kommunale Verschuldung pro Kopf der Bevölkerung betrug im vergangenen Jahr fast 1.500 Euro. Anhand dieser dramatischen Entwicklung gelte es, „einen weiteren Anstieg der kommunalen Verschuldung schon im Interesse nachfolgender Generationen zu verhindern und den Schuldenberg abzubauen“, so Landsberg.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB) Franz-Reinhard Habbel, Leiter, Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Marienstr. 6, 12207 Berlin Telefon: (030) 773070, Telefax: (030) 77307200

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