Pressemitteilung | Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V. (SkF)
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Katholische Schwangerschaftsberatung 2024: Vernetzte Beratung und Frühe Hilfen als Schlüssel

(Berlin/Dortmund) - Mit fast 100.000 Ratsuchenden im Jahr 2024 bleibt die Nachfrage nach Schwangerschaftsberatung in den 266 Einrichtungen von Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und Caritas und dem auf hohem Niveau – trotz sinkender Geburtenzahlen. Und die Problemlagen werden komplexer, wie aus der aktuellen Bundesauswertung der Katholischen Schwangerschaftsberatung für 2024 hervorgeht.

Der Auswertung zufolge bringen die ratsuchenden Frauen nicht nur Fragen und Sorgen in die Beratung, die unmittelbar mit Schwangerschaft und Familienplanung zusammenhängen. Es sind auch finanzielle Sorgen und Beratungsbedarf zu gesetzlichen Transferzahlungen, die in besonders vielen Fällen angesprochen werden. Gesundheitliche und psychische Probleme kommen hinzu.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Der Anteil der Ratsuchenden mit Migrationshintergrund ist in den letzten zehn Jahren gestiegen und lag 2024 bei fast 70 Prozent. Auch der Anteil der erwerbstätigen Frauen steigt an: Etwa 37% der Frauen in der Schwangerschaftsberatung haben Einkünfte aus abhängiger Beschäftigung, bis 2023 lag diese Zahl dauerhaft unter 30%. Überdurchschnittlich viele Ratsuchende haben bereits zwei oder drei Kinder, wenn sie in die Beratung kommen – die Fragen nach Vereinbarkeit von Familie und Beruf spielen eine bedeutende Rolle.

"Ich freue mich, dass auch die Zahl der werdenden Väter steigt, die das Angebot der Schwangerschaftsberatung von Caritas und SkF annehmen. Partnerschaftliche Aufgabenteilung und gemeinsame Verantwortung beider Eltern für ihr Kind brauchen Ermutigung von Anfang an“, betont Eva Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes. Sie hebt hervor: „Schwangerschaftsberatung ist eine Sozialberatung in der Phase der Familiengründung. Die Ratsuchenden kommen mit all den Sorgen, die sie in dieser Weichen stellenden Lebenssituation haben. Unsere Statistik bietet daher einen seismografischen Einblick in Lebenswirklichkeiten an der Schnittstelle von Sozial- und Familienpolitik. Die Daten bestätigen, wie sehr die Komplexitäten unserer sozialstaatlichen Reglungen ihr Verständnis behindern. Sozialstaatsmodernisierung muss es sich zur Aufgabe machen, die Regeln verschiedener Sozialgesetze besser aufeinander abzustimmen und die Zugänge zur Sozialverwaltung barriereärmer zu gestalten.“

Frühe Hilfen als wichtige Unterstützung

Entscheidend ist die Vernetzung und Kooperation der Beratung mit anderen Diensten wie Jobcenter und Elterngeldstellen, Hebammen/Geburtsvorbereitung und den Angeboten der Frühen Hilfen, in die Ratsuchende nach der Beratung weitervermittelt werden.

Die Frühen Hilfen sind eine der fünf wichtigsten konkreten Hilfestellungen der Schwangerschaftsberatungsstellen und wichtiger Baustein eines präventiv ausgerichteten Kinder- und Lebensschutzes. Sie bieten werdenden Eltern und Familien niedrigschwellige Unterstützung – von Babylotsinnen in Kliniken über Elternkurse bis hin zu kultursensiblen Angeboten für Migrant:innen. Maßnahmen zur Entwicklungs- und Gesundheitsförderung und zum Kinderschutz sind umso wirksamer und effizienter, je früher im Lebensalter der Kinder sie ansetzen (Lebenslaufrendite).

„Wo Katholische Schwangerschaftsberatung und Frühe Hilfen zusammenarbeiten, entsteht ein starkes Netz, das Familien von Anfang an tragen und stärken kann“ unterstreicht Yvonne Fritz, Vorständin des SkF Gesamtvereins.

Herausfordernd sind für die Ratsuchenden häufig Barrieren bei der Beantragung von familienunterstützenden Leistungen. Viele Anträge und Formulare sind schwer verständlich, nicht nur für Familien ohne deutsche Muttersprache. Viele Familien brauchen Hilfe bei der Beantragung einer Geburtsurkunde, von Kindergeld, Elterngeld oder Wohngeld.

Quelle und Kontaktadresse:
Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V. (SkF), Agnes-Neuhaus-Str. 5, 44135 Dortmund, Telefon: 0231 5570260

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