Pressemitteilung | (vnw) Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V.

Kauf der DGAG Deutsche Grundvermögen AG durch die Pirelli Real Estate / VNW-Verbandsdirektor Dr. Joachim Wege und ASHW Vorsitzender Raimund Dankowski

(Hamburg) - "Wohnungen sind ein Wirtschafts- und Sozialgut. Gefährlich wäre es, wenn Investoren Wohnimmobilien unter reinen kurzfristigen Renditegesichtspunkten erwerben und weiter veräußern, ohne sich um die soziale Verantwortung für die Mieter und die Wohnquartiere zu kümmern. Doch zugleich warnen wir vor einer pauschalen Verurteilung privater Investoren ohne differenzierte Bewertung ihrer Aktivitäten.

Gerade in der Kieler Region sind beginnend mit dem Verkauf der Kieler Wohnungsbaugesellschaft (KWG) durch die Stadt Kiel in den Jahren 1998/1999, der Kieler Werkswohnungen (KWW) sowie der früheren landeseigenen LEG/Wobau erhebliche Veränderungen in der Vermieterlandschaft erfolgt. Noch ist es zu früh, die Folgen für einzelne Wohnungsbestände, Quartiere und die Mieter zu bewerten. Diese Veränderungen sollten schnell und gründlich wissenschaftlich analysiert werden. Die Landeshauptstadt Kiel und das Land Schleswig-Holstein, die durch die Verkäufe kurzfristig erhebliche Gewinne gezogen haben, sollten sich hier verantwortlich fühlen. Das Ergebnis einer derartigen Studie wäre auch für andere Städte relevant, die ebenfalls an einer kurzfristigen Haushaltssanierung interessiert sind, ohne die langfristigen Folgen übersehen zu können. Eine solche Untersuchung wäre auch für die aktuelle bundespolitische Diskussion um die Einführung von REITS (Real Estate Investment Trusts) wichtig. Die Politik sollte vorher die Folgen verantwortlich abschätzen, bevor weiteres anonymes Kapital auf die deutschen Wohnungsmärkte eingeladen wird."

Verbandsdirektor Dr. Joachim Wege verweist darauf, dass in den letzten acht Jahren 1,2 Millionen Wohnungen in Deutschland durchgehandelt wurden und teilweise bereits den vierten Eigentümer haben. Wege: "Unsere 320 Mitgliedsunternehmen, ob Genossenschaften, kommunale und private Wohnungsgesellschaften, bekennen sich zu ihrer sozialen Verantwortung für die Quartiere und die Bewohner. Sie streben mit ihrer unternehmerischen Tätigkeit eine wirtschaftliche, soziale und öko-logische Nachhaltigkeit an. Mit diesem Geschäftsmodell unterscheiden sie positiv von Investoren, die nur an kurzfristiger Rendite orientiert sind.

ASHW-Vorsitzender Raimund Dankowski weist auf die positiven Beispiele in Pinneberg und Flensburg hin: "In beiden Städten haben die Kommunen davon abgesehen, ihre Wohnungsbestände im Höchstpreisverfahren zu veräußern. Sie haben sozialverantwortlich die Bestände wie auch die Mieter in gute Hände gegeben. Deshalb haben sie die kommunalen Wohnungen in Pinneberg in eine neu gegründete Genossenschaft und in Flensburg in eine bestehende Genossenschaft überführt. Aus Mietern wurden Genossenschaftsmitglieder mit Stimmrecht und Gemeinschaftseigentum. Die beiden Genossenschaften bieten ihnen in Zukunft gutes und gesichertes Wohnen. Diese Beispiele sollten bundesweit Schule machen, bevor ganze Wohnquartiere in eine ungewisse Zukunft gehen."

Quelle und Kontaktadresse:
VNW Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. Pressestelle Tangstedter Landstr. 83, 22415 Hamburg Telefon: (040) 520110, Telefax: (040) 52011201

(bl)

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