Pressemitteilung | Kassenärztliche Bundesvereinigung KdÖR (KBV)

KBV lehnt Kassen-Vorschlag für Gebührenordnung ab / Köhler: "Die Krankenkassen wollen, dass Ärzte weniger verdienen als Pfleger"

(Köln) - „Der Vorschlag der Krankenkassen war völlig inakzeptabel, deswegen haben wir den erweiterten Bewertungsausschuss angerufen.“ Das hat am 12. November der Leiter der Honorarabteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Andreas Köhler, in Köln erklärt. In einer Sitzung des Bewertungsausschusses hatten die Spitzenverbände der Krankenkassen einen Gegenvorschlag zum von der KBV erarbeiteten Gebührenordnungskonzept, dem EBM 2000plus, vorgestellt.

Köhler weiter: „Die Kassenärzte sollen offensichtlich weniger verdienen als das Pflegepersonal im Krankenhaus. Die Krankenkassen wollen eine Arztminute lediglich mit 1,30 Mark entlohnen. Dabei hat die Bundesregierung bei der Einführung der Diagnosis-Related Groups den Pflegern bereits 1,76 Mark zugestanden. Viele Leistungen sind zu diesem Preis nicht kostendeckend zu erbringen. Den Beweis dafür, dass die deutschen Kassenärzte unter solchen Bedingungen eine hochwertige ambulante medizinische Versorgung aufrecht erhalten können, sind uns die Spitzenverbände schuldig geblieben.“

Der Honorar-Dezernent beklagte auch, dass das Kassen-Konzept für eine neue Gebührenordnung die Morbidität in Deutschland nicht abbilde. „Viele Standardsituationen in den Praxen finden sich im Kassen-EBM überhaupt nicht wieder. Das Konzept der Spitzenverbände ist total realitätsfern“, beklagte Köhler.

Der erweiterte Bewertungsausschuss wird vermutlich Mitte Dezember tagen.

Rückfragen an:
Dr. Roland Stahl, Tel: 0221 / 4005-213
Roland Ilzhöfer, Tel: 030 / 4005-1230
Gabriele Prissok, Tel: 030 / 4005-1240

Quelle und Kontaktadresse:
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) Herbert-Lewin-Str. 3 50931 Köln Telefon: 0221/40050 Telefax: 0221/408039

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