Pressemitteilung | Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB)

KDFB fordert bessere Anerkennung geleisteter Erziehungs- und Familienarbeit bei der Rentenanrechnung

(Köln) - Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) hält eine verbesserte Anerkennung geleisteter Erziehungs- und Familienarbeit von Frauen in der Rentenanrechnung für dringend notwendig, um Altersarmut vorzubeugen.

Mit dem Appell an die Verantwortlichen in der Politik, die Lebensleistung von Frauen für die Gesellschaft stärker in den Blick zu nehmen, reagiert der KDFB auf die Haltung einiger Politiker in der Debatte um die Ausweitung von Kindererziehungszeiten für vor 1992 geborene Kinder, die sie aus Budgetgründen ablehnen. "Es ist eine Frage nach tatsächlicher Generationengerechtigkeit. Es geht um die Anerkennung der geleisteten Erziehungs- und Familienarbeit der heute 50 Jahre und älteren Frauen mit Taten und nicht nur in Sonntagsreden", erklärt KDFB-Präsidentin Dr. Maria Flachsbarth.

Bereits heute beträgt die Differenz der eigenen Rentenansprüche zwischen Frauen und Männern in Deutschland fast 60%. Die Ursache liegt vor allem in den familienbedingten Erwerbsunterbrechungen der Frauen, in denen sie keine Beiträge zu ihrer Rente leisten konnten. Bislang wird ihnen nur ein Jahr pro Kind, geboren vor 1992, in ihrer Rente angerechnet. Mütter, die um 1960 geboren wurden, unterbrachen jedoch in der Regel ihre Berufstätigkeit zugunsten der Kindererziehung deutlich länger als ein Jahr und hatten zudem kaum Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder. Im Gegensatz zu ihnen können jüngere Frauen für in Anspruch genommene Erziehungszeiten ihrer nach 1992 geborenen Kinder drei Jahre bei der Rentenanrechnung geltend machen.

"Frauen dürfen nicht zu den Verliererinnen in unserer Gesellschaft werden, nur weil sie die Familienarbeit übernehmen, ihren Partnern den beruflichen Rücken stärken oder beim Wiedereinstieg auch aufgrund ihres Alters eingeschränkte Chancen auf dem Arbeitsmarkt in Kauf nehmen müssen", so Flachsbarth. Der Frauenbund fordert daher eine höhere Bewertung der Kindererziehung und Familienarbeit. Konkret setzt er sich für die Anerkennung von jeweils drei Kindererziehungsjahren pro Kind unabhängig vom Geburtsdatum ein. Will man die bestehende Alterssicherungslücke rückwirkend schließen, ist nach Meinung des Frauenbundes die Aufstockung der Kindererziehungszeiten ein richtiger Ansatz.

Quelle und Kontaktadresse:
Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. Pressestelle Kaesenstr. 18, 50677 Köln Telefon: (0221) 86092-0, Telefax: (0221) 86092-79

(cl)

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