KDFB gratuliert Papst Leo XIV.: Hoffnung auf eine Kirche, die Brücken baut
(Köln) - Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) gratuliert Papst Leo XIV. zu seiner Wahl zum Oberhaupt der katholischen Kirche. „Wir wünschen Papst Leo XIV. viel Kraft, Freude und Mut für sein Pontifikat“, erklärt KDFB-Präsidentin Anja Karliczek.
„Als gestern der weiße Rauch aus dem Schornstein stieg und Menschen aus allen Kontinenten auf den Petersplatz strömten, hat die freudig-erwartende Stimmung wohl alle angesteckt, die das verfolgt haben“, so Karliczek. „Schon da war spürbar: Die katholische Kirche ist eine Weltkirche. Umso schöner, dass Papst Leo XIV. in seinem Friedenswunsch gleich diese Dimension angesprochen hat: Frieden für alle Menschen, Völker, für die ganze Erde.“
Dass die römisch-katholische Kirche Weltkirche ist, ist Reichtum und Herausforderung zugleich. Es wird die Aufgabe dieses neuen Papstes sein, in der Vielstimmigkeit die Einheit zu wahren und Einheit so zu repräsentieren, dass sie Vielstimmigkeit ermöglicht. Dazu gehören selbstverständlich die gleichberechtigten Stimmen von Frauen.
Der KDFB sieht in dieser Papstwahl auch eine Richtungswahl. Der Dank an Papst Franziskus und sein klares Bekenntnis zur Synodalität in seiner ersten Ansprache zeigen, dass Leo XIV. eine wirklich partizipative, inklusive und dialogbereite Kirche will. Mehrfach hat er das gemeinsame Gehen nach vorne betont. Als Angehöriger des Augustinerordens hat er diese partizipative Kirche mit einem Wort des Heiligen Augustinus beschrieben: „Mit euch bin ich Christ und für euch bin ich Bischof.“
Mit seiner Namenswahl stellt sich der neu gewählte Papst auch in die Tradition von Leo XIII., der für die katholische Soziallehre steht. Leo XIII. verfasste die erste Sozialenzyklika „Rerum Novarum“, worin er die Umbrüche seiner Zeit theologisch deutete und vor allem die sozialpolitische Rolle der Kirche betonte. Damit stärkte er auch die katholischen Verbände in Deutschland. Leo XIV. kennt diese Tradition gut; im Februar hat er das Präsidium des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) in Rom getroffen.
Die Wahl eines Nordamerikaners, der sich durch die Namenswahl in die Tradition der katholischen Soziallehre stellt, ist auch ein politisches Signal in Richtung seines Herkunftslandes, der USA. Angesichts der aktuellen globalen Herausforderungen ist es wichtig, dass dieser Papst sich klar gegen nationalistische Abschottung positioniert. Es braucht Mut und Beharrlichkeit, gegenüber politischen Machtträgern für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung einzutreten. Der KDFB hofft, dass Leo XIV. ein Papst sein wird, der den Zusammenhalt stärkt, das Bewusstsein für die unantastbare Würde jedes Menschen wachhält und so auch die politische Dimension des Evangeliums deutlich macht.
„Wir hoffen, dass Papst Leo XIV. den von Papst Franziskus eingeschlagenen Weg der Erneuerung entschlossen fortsetzt. Eine zukunftsfähige Kirche ist gerecht, inklusiv und glaubwürdig – eine Kirche, die die Zeichen der Zeit erkennt und entsprechend handelt. Wir als Verband setzen darauf: Er wird ein Brückenbauer sein – innerhalb der Kirche und darüber hinaus. Und er fordert die ganze Kirche auf, daran mitzuwirken“, so Karliczek abschließend. „Davon lassen wir uns als katholischer Frauenverband gerne inspirieren.“
Quelle und Kontaktadresse:
Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB), Kaesenstr. 18, 50677 Köln, Telefon: 0221 86092-0