Pressemitteilung | Deutscher Tierschutzbund e.V.

"Kein Menschenrecht auf Fleisch, aber auf Ernährung"

(Bonn) - Zum gestern vorgestellten Gutachten „Alternativprodukte zu tierischen Lebensmitteln als Beitrag zu einer nachhaltigeren Ernährung“ des Wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE), kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes:

„In einer Zeit, in der das Thema Ernährung häufig polarisiert, liefert das neue Gutachten nun die Erkenntnis: Der gesellschaftliche Rückhalt für pflanzliche Alternativen ist deutlich größer, als es die politische Debatte vermuten lässt. Was fehlt ist bisher jedoch der politische Willen, diesen Wandel konsequent zu gestalten und zu lenken. Es braucht konkrete Maßnahmen, etwa die steuerliche Gleichstellung pflanzlicher Produkte, eine transparente Produktkennzeichnung, bessere Daten zum Ernährungsverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Unterstützung für Landwirtinnen und Landwirte, die aus der Tierhaltung aussteigen wollen.

Die Politik darf den Anschluss nicht verlieren – sie muss die gesellschaftliche Bewegung hin zu mehr pflanzlicher Ernährung unterstützen, statt sie auszubremsen. Wenn ein bayerischer Ministerpräsident dem Veganismus den Krieg erklärt, zeigt das, wie weit Teile der Politik von der Realität und den Herausforderungen unserer Zeit entfernt sind. Die Antwort darauf sind keine ideologischen Grabenkämpfe – sondern faktenbasierte, zukunftsorientierte Politik, wie sie der Wissenschaftliche Beirat jetzt skizziert hat.

Eine Ernährung, die pflanzliche Alternativen in den Mittelpunkt stellt, ist gut für die Tiere, gut für die menschliche Gesundheit – und gut für den Planeten. Entscheidend ist, Fleisch nicht durch andere tierische Produkte – etwa durch Insektenprotein – zu ersetzen. Auch hier leiden Tiere und Studien stellen die behaupteten Vorteile von Insektenprotein infrage. Es gibt kein Menschenrecht auf Fleisch, aber sehr wohl ein Recht auf Ernährung.“

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Tierschutzbund e.V., In der Raste 10, 53129 Bonn, Telefon: 0228 604960

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