Pressemitteilung | Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) - Bundesgeschäftsstelle

Keine Alternative zum System der Pflegenoten / Wissenschaftlicher Bericht zu den Pflegenoten liegt vor

(Berlin) - Mit Einführung der Noten für Pflegeeinrichtungen hatten der Spitzenverband der Pflegekassen, die Sozialhilfeträger und die Verbände der Pflegeeinrichtungen deren wissenschaftliche Überprüfung vereinbart. Jetzt liegt dieser Evaluationsbericht zur Auswertung des Systems der Pflegenoten vor. Die zentrale Botschaft sowohl der Wissenschaftlerinnen als auch des eingesetzten Beirates lautet: Derzeit gibt es weder nationale noch internationale Erkenntnisse zu Transparenzsystemen, die sich kurzfristig als Alternative zu den Pflegenoten anbieten. Wenn sich Verbraucher über die Leistungsqualität von Heimen und Pflegediensten verständlich, übersichtlich sowie vergleichbar informieren wollen, bieten die Pflegenoten - ungeachtet ihres Überarbeitungsbedarfs - eine gute Orientierung.

Dieser breite Konsens wird über den Beirat von den Bundesländern, Verbraucherschutzorganisationen, dem Bundesgesundheitsministerium sowie den Spitzenverbänden der Pflegekassen, den Verbänden der Pflegeeinrichtungen als auch weiteren unabhängigen Wissenschaftlern getragen. "Der Bericht bestätigt das bestehende System und belegt, dass es Optimierungsbedarf gibt. Klar wird auch, dass es richtig war, das System fundiert prüfen zu lassen und vorschnellen Änderungsbegehren zu widerstehen. Dem Anliegen, das System der Pflegenoten einseitig abzuwerten, erteilt das Ergebnis eine klare Absage", sagt Bernd Meurer. Der Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) versteht die Empfehlungen der Wissenschaftlerinnen als eine konstruktive Grundlage für die Weiterentwicklung der Transparenzvereinbarungen. "Wir werden unverzüglich - mit dem nötigen Augenmaß - Verhandlungen über die Empfehlungen der Wissenschaftlerinnen und des Beirates aufnehmen. Parallel müssen wesentliche Grundlagen erarbeitet werden, um die Prüfung der Ergebnisqualität, also das, was bei den Pflegebedürftigen ankommt, voranzutreiben. Die Kundenbefragung bleibt unverzichtbar und die Darstellung der Noten soll weiterentwickelt werden. Der Verzicht auf die Gesamtnote, um die Aufrechnung von Einzelnoten zu verhindern, wird zu erörtern sein", so Meurer.

Der bpa erinnert daran, dass es Auftrag des Gesetzgebers war und ist, das Ergebnis der Pflege darzustellen. Auftrag des Gesetzgebers war es nicht, einem System Vorschub zu leisten, welches die Zeit für die praktische Pflege und Betreuung weiter reduziert, um zusätzlichen und verzichtbaren Dokumentationsanforderungen den Weg zu bereiten. "Absoluten Vorrang haben die pflegebedürftigen Menschen. Pflegekräfte sollen genau das dokumentieren, was notwendig ist für eine gute Pflege und Betreuung. Unsere Forderung, dass die Dokumentation nicht überhandnehmen darf und der Pflegezustand und die Zufriedenheit der pflegebedürftigen Menschen im Vordergrund stehen müssen, wird durch den Bericht eindrucksvoll bestätigt", so Bernd Meurer.

Der bpa-Präsident rät allen, die auf der Suche nach einem passenden, qualitativ hochwertigen Pflegeangebot für sich selbst oder für einen pflegebedürftigen Angehörigen sind: "Richten Sie den Blick nicht nur auf die Gesamtnote. Weit aussagekräftiger für den individuellen Pflege- und Betreuungsbedarf sind die Einzelbenotungen der unterschiedlichen Leistungsbereiche." Und weiter: "Gehen Sie in die Einrichtungen, machen Sie sich selbst ein Bild von der Situation vor Ort, und reden Sie mit den dort ein- und ausgehenden Menschen."

Der Evaluationsbericht sowie die Empfehlungen des Beirats können von der Homepage des bpa unter www.bpa.de heruntergeladen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V., Bundesgeschäftsstelle (bpa) Herbert Mauel, Geschäftsführer Friedrichstr. 148, 10117 Berlin Telefon: (030) 30878860, Telefax: (030) 30878889

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