Keine Fremdenfeindlichkeit in der Universität
(Bonn) - Der Deutsche Hochschulverband ist über die zunehmenden Akte der Gewalt und der Menschenfeindlichkeit bestürzt, die gegenwärtig unsere Gesellschaft erlebt und die sich in besonderem Maße gegen Minderheiten, jüdische Einrichtungen und Ausländer richten.
Die Wissenschaft ist der Humanität verpflichtet. Der Deutsche Hochschulverband als Berufsvertretung der Universitätslehrer Deutschlands warnt mit Entschiedenheit und Nachdruck vor Verletzungen der Menschenwürde und den damit verbundenen geistigen und moralischen Folgen für das Zusammenleben in Deutschland.
Wissenschaft kennt keine nationalen Grenzen. Der Deutsche Hochschulverband wendet sich deshalb entschieden dagegen, das selbstverständliche Miteinander von Wissenschaftlern und Studierenden aus verschiedenen Ländern durch ein Klima der Angst, des Mißtrauens und der Vorbehalte zu stören. Das Zusammenwirken vieler Nationen unter dem gemeinsamen Ziel der wissenschaftlichen Erkenntnis ist eines der kostbarsten Güter der Universität.
Es darf niemanden beruhigen, daß in der Universität keine Gewaltakte gegen ausländische Wissenschaftler und Studenten stattfinden. Die Universitäten als Einrichtungen der Wissenschaft und der Kultur sowie ihre Mitglieder tragen eine hervorgehobene Verantwortung für das staatliche Gemeinwesen und sind deshalb in besonderer Weise verpflichtet, sich in den Dienst der Menschenwürde zu stellen. Das Präsidium des Deutschen Hochschulverbandes ruft alle Angehörigen der Universität auf, gewaltfördernden und fremdenfeindlichen Äußerungen und Ausschreitungen jederzeit mutig entgegenzutreten.
- Der Deutsche Hochschulverband ist die Berufsvertretung der deutschen Universitätsprofessoren und des wissenschaftlichen Nachwuchses. Ihm gehören zur Zeit über 17.500 Hochschullehrer an. -
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Deutscher Hochschulverband (DHV)
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