Pressemitteilung | BUND e.V. - Bundesverband - Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland

„Keine Koalition der Giftzwerge!“ - BUND demonstriert für Schutz vor giftigen Chemikalien

(Berlin) - Mit der Aufstellung von Dutzenden „Giftzwergen“ demonstrierte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) heute morgen (2. November) vor der Hessischen Landesvertretung für den Schutz vor gefährlichen Chemikalien. „Keine Koalition der Giftzwerge! Ein starkes REACH für sichere Chemikalien!“ war auf dem Transparent der Umweltschützer zu lesen. Im Gespräch mit dem designierten Umweltminister Sigmar Gabriel machte die BUND-Chemieexpertin Patricia Cameron deutlich, dass über 100 000 in der Europäischen Union hergestellte Chemikalien vor dem In-Verkehr-Bringen nicht auf ihre Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit getestet worden seien. Immer mehr davon ließen sich in menschlichen und tierischen Körpern nachweisen. Allergien, Störungen des Immunsystems und ungewollte Kinderlosigkeit seien die Folge. Sigmar Gabriel und die in der Hessischen Vertretung zu Umweltthemen tagende Koalitionsarbeitsgruppe wurden aufgefordert, sich für eine Chemikalienverordnung einzusetzen, die Gesundheit und Umwelt wirksam vor gefährlichen Stoffen schütze.

Auf EU-Ebene wird derzeit die so genannte REACH-Verordnung, das Kürzel steht für Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von Chemikalien, abgestimmt. Gegen den vorliegenden Entwurf läuft die Chemielobby Sturm, obwohl sich für kleine und mittlere Unternehmen die Wettbewerbsbedingungen verbessern, wenn ihnen durch REACH Innovationen in sichere Produkte erleichtert werden.

Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer: „Die große Koalition muss sich klar für mehr Verbraucherschutz aussprechen und dafür sorgen, dass gefährliche Chemikalien verboten werden, wenn es Alternativen gibt. Hormonell wirksame Substanzen können zum Beispiel über das Stillen zu Schäden am Immunsystem, zu Krebs und zu Beeinträchtigungen der Hirnentwicklung bei Neugeborenen führen. Und die Fortpflanzung schädigende Weichmacher haben nichts in Kinderregenjacken und hormonell wirksame Flammschutzmittel nichts in Elektroartikeln zu suchen.“
Der BUND fordert zudem, dass die Beweislast für die Ungefährlichkeit der von ihr eingesetzten Chemikalien bei der Industrie liegen solle. Sie sei verpflichtet, ausreichende Daten dafür zu liefern.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) Rüdiger Rosenthal, Pressesprecher Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin Telefon: (030) 275864-0, Telefax: (030) 275864-40

(mm)

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