Keine Zigarettenautomaten mehr in Deutschland! / Deutsche Krebshilfe fordert besseren Jugendschutz
(Bonn) - In Deutschland stehen so viele Zigarettenautomaten wie sonst nirgendwo auf der Welt: An 600.000 frei zugänglichen Geräten können Raucher sich mit dem Suchtstoff versorgen. Wir fordern die Abschaffung aller Zigarettenautomaten, so Gerd Nettekoven, Geschäftsführer der Deutschen Krebshilfe. Denn gerade Kinder und Jugendliche müssen vor der Versuchung geschützt werden. Rauchen ist der größte vermeidbare Gesundheitsrisikofaktor.
Ab Januar 2007 müssen die frei zugänglichen Zigarettenautomaten in Deutschland umgerüstet sein auf ein Chipkarten-System mit Alterskontrolle. Diesen Weg hält die Deutsche Krebshilfe für halbherzig. Die ständige Verfügbarkeit von Zigaretten trägt dazu bei, dass viele Jugendliche das Rauchen für normal halten. Wir wünschen uns eine Trendwende in unserer Gesellschaft: Nichtrauchen sollte der Normalzustand sein, so Nettekoven. Daher fordert die Deutsche Krebshilfe die Abschaffung der Zigarettenautomaten und Kontrolle der Abgabe von Tabakwaren, wie in anderen Ländern längst üblich.
Weitere wichtige Maßnahmen zur Senkung der Raucherquote sind ein umfassendes Tabak-Werbeverbot, eine deutliche Erhöhung der Tabaksteuer, Bekämpfung des Tabakschmuggels und besserer Nichtraucherschutz, beispielsweise durch ein Rauchverbot in öffentlich zugänglichen Räumen. Wir tragen Verantwortung für unsere Gesundheit und die unserer Kinder, betonte der Geschäftsführer der Deutschen Krebshilfe. Gesundheitsbewusst zu leben macht Freude und ist nicht schwer.
Rauchen in Deutschland: erschreckende Zahlen
Rund 40 Prozent der 12- bis 25-Jährigen in Deutschland rauchen regelmäßig oder gelegentlich. Das durchschnittliche Einstiegsalter in die Nikotinsucht beträgt 11,6 Jahre. Zigaretten sind für Kinder und Jugendliche der häufigste Einstieg in andere Drogen. In Deutschland rauchen rund 20 Millionen Menschen zwischen 18 und 59 Jahren. Zigarettenrauchen führt in Deutschland jährlich zu mehr Todesfällen als Aids, Alkohol, illegale Drogen, Verkehrsunfälle, Morde und Selbstmorde zusammen. Rund 140.000 Menschen sterben hierzulande jährlich an den Auswirkungen des Tabakkonsums das sind 380 Personen pro Tag.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Krebshilfe e.V.
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