Kirchhoff: „Täglich sterben über 100 mittelständische Unternehmen“

(Berlin) - „Der Mittelstand in Deutschland leidet weiter massiv unter dem erhöhten Wettbewerbsdruck und hohen Belastungen“, sagte Arndt G. Kirchhoff, Vorsitzender des BDI-Mittelstandsausschusses anlässlich der Vorstellung einer aktuellen Umfrage von Creditreform zur Wirtschaftslage im Mittelstand. „Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist 2004 weiter auf 39.600 angestiegen“, so Kirchhoff. „Damit sterben täglich mehr als 100 mittelständische Unternehmen in Deutschland.“ Betroffen seien über 600.000 Arbeitnehmer. Da für 2005 nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 1 Prozent gerechnet werde, kämen viele mittelständische Unternehmen wohl auch in diesem Jahr nicht aus dem Tal der Tränen.

„Dass nur jeder zehnte Mittelständler im vergangenen halben Jahr Personal einstellte, zeigt, dass nunmehr auch der Jobmotor Mittelstand stottert“, betonte Kirchhoff. Bei der derzeitigen hohen Steuer- und Abgabenbelastung fehle den Mittelständlern die Luft, die sie zum Atmen dringend brauchen. „Wir werden es nur schaffen, die rote Laterne in Europa abzugeben, wenn die Mittelständler klare, eindeutige und glaubwürdige Signale der Politik bekommen.“ Nur dann könne im Vertrauen auf eine Besserung der Situation in Deutschland investiert werden. Die Ergebnisse des Job-Gipfels seien nur ein Schritt in die richtige Richtung. „Notwendig ist jetzt eine rasche und glaubwürdige Umsetzung“, so Kirchhoff. Regierung und Opposition müssten sich schnell auf eine Lösung ohne finanzielle Überkompensation einigen. „Dass die Mittelständler bereit sind, ihren Beitrag zu leisten, zeigt die gestiegene Investitionsbereitschaft“, sagte Kirchhoff. Der BDI wird mit der derzeit stattfindenden Online-Befragung des industriellen Mittelstandes, deren Ergebnisse im Juni erwartet werden, diese Entwicklung weiter beobachten und mit konstruktiven Reformvorschlägen die Diskussion begleiten.

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