Pressemitteilung | Verband Freier Berufe im Lande Nordrhein-Westfalen e.V.

Klein: "Weiche Kriterien in der Wirtschaftskrise bei der Kreditentscheidung an Freiberufler berücksichtigen"

(Düsseldorf) - Die schwierige Finanzierungssituation in der Wirtschaftskrise könnte viele Freiberufler in den nächsten Monaten in den Ruin treiben. Zu dieser Einschätzung kommt der Vorsitzende des Verbandes Freier Berufe NRW (VFB NW), Dipl.-Ing. Hanspeter Klein, aufgrund jüngster Äußerungen von Wirtschaftsverbänden, dass Unternehmen ab Spätherbst in bedrohliche finanzielle Engpässe geraten könnten. Der VFB NW fordert daher die Kreditentscheidung primär unter Beachtung "weicher Kriterien" zu treffen. Scoring- und Ratingverfahren im Rahmen der Bonitätsprüfung nach Basel II müssen im Entscheidungsprozess der Kreditinstitute zukünftig eine untergeordnete Rolle spielen. Klein appelliert an Banken, Sparkassen und andere Finanzdienstleistungsunternehmen, die Besonderheiten der Freien Berufe stärker zu beachten und gegebenenfalls ihre Mitarbeiter in dieser Hinsicht fortzubilden.

Dabei geht es nach Klein nicht um eine Bevorzugung von Freiberuflern, sondern um einen Ausgleich für das oftmals nicht im ausreichenden Maße vorhandene Eigenkapital. Denn im Vergleich zum produzierenden Gewerbe benötigen Büros, Kanzleien, Praxen und Apotheken keine Arbeits- und Betriebsmittel, die für die Produktion von Gütern erforderlich sind. Deshalb würde der Freiberufler bei einer Bonitätsprüfung vergleichsweise schlechter dastehen, weil er nur wenig an "harten Sicherheiten" einbringen könnte. Zukunftsperspektive, Geschäftsstrategie und Klientenstruktur als immaterielle Werte würden oft nicht ausreichend berücksichtigt.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Freier Berufe im Lande Nordrhein-Westfalen e.V. Pressestelle Tersteegenstr. 9, 40474 Düsseldorf Telefon: (0211) 454 2167, Telefax: (0211) 454 2157

(el)

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