Kleine Betrebe ziehen den kürzeren
(Leipzig) - Die anstehende erneute Benzin- und Stromkostenerhöhung untergräbt die Wettbewerbsfähigkeit der klein- und mittelständisch geprägten Wirtschaft in Sachsen. Darum fordern der Sächsische Handwerkstag (SHT) und die Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern die Regierung auf, die nächste Stufe der Ökosteuer auszusetzen. Vor allem Klein- und Kleinstbetriebe werden durch die Steuer zwar belastet, aber von den Rentenversicherungsbeiträgen nicht genügend entlastet, unterstrichen die Präsidenten Joachim Dirschka und Wolfgang Topf.
Die Forderung basiert auf einer Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, in der Be- und Entlastung in mehreren Gewerbezweigen gegeneinander aufgewogen wurde. Dabei zogen nachweislich Betriebe mit weniger als fünf Mitarbeitern unter dem Strich den kürzeren. Zu den Verlierern der ökologischen Steuerreform zählen im handwerklichen Bereich beispielsweise die Nahrungsmittelbetriebe und im gewerblichen die Betriebe im Güterkraftverkehr. Die Untersuchung ergab, dass Nahrungsmittelbetriebe im Jahr 2000 mit Mehrkosten zwischen 218 und 1138 Mark rechnen müssen. Die Unternehmen im Güterkraftverkehr werden zusätzlich mit 1,37 bis 2,38 Prozent der Gesamtkosten belastet. Bei den Nahrungsmittelbetrieben schlägt dabei in erster Linie der extreme Stromverbrauch zu Buche, bei den Logistikunternehmen dagegen der Benzinverbrauch.
Die Öko-Steuer geht ab 1. Januar 2001 in die dritte Runde: Die Mineralölsteuer steigt um 6 Pfennig pro Liter, und die Stromsteuer wird um 0,5 Pfennig pro Kilowattstunde erhöht. Gleichzeitig soll der Rentenversicherungsbeitrag auf 19,1 Prozent gesenkt werden.
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