Kleinere Klassen und mehr Lehrer / BLLV-Präsident Albin Dannhäuser und stellv. Landesvorsitzender des LEV-RS, Christian Kögl, fordern Lehrerbedarfsanalyse
(München) - Kleinere Klassen und mehr Lehrer - so lautet die gemeinsame Forderung von BLLV-Präsident Albin Dannhäuser und Christian Kögl, stellvertretender Landesvorsitzender des Landes-Eltern-Verbandes Bayerischer Realschulen, bei einem informellen Treffen in München. Kögl und der Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV) forderten die Politik dazu auf, umgehend Maßnahmen zu ergreifen, um den Lehrermangel an allen Schulen zu entschärfen. Die von Ministerpräsident Edmund Stoiber angekündigte Klausurtagung zum Lehrermangel werteten beide als Erfolg bisheriger Proteste und ersten Schritt in die richtige Richtung.
Kögl, auf dessen Anregung das Gespräch geführt wurde, erklärte: Wenn in über 244 Realschulklassen mehr als 34 Schülerinnen und Schüler sitzen, ist die Schmerzgrenze überschritten. Die Elternschaft werde sich mit diesen Gegebenheiten nicht einfach abfinden. Unsere Kinder haben ein Recht auf optimale Lern- und Arbeitsbedingungen. Kögl beschrieb die Situation als dramatisch: Die Klassengrößen explodieren, die Räumlichkeiten reichen nicht aus, Schüler und Lehrer stehen unter einem enormen Druck.
Dannhäuser bekräftigte, die Politik müsse die Sorgen und den Unmut vieler Eltern ernst nehmen. Eltern befürchten zu Recht, dass das Ziel, jedes Kind individuell und differenziert zu fördern, in immer weitere Ferne rückt. Wenn die bayerische Schul- und Bildungspolitik am dreigliedrigen Schulsystem festhält, muss sie dafür Sorge tragen, dass die Rahmenbedingungen für alle Schüler und Lehrer an allen Schularten stimmen, forderte der BLLV-Präsident mit Blick auf fehlende Kapazitäten auch an den Gymnasien, den Grund- und Hauptschulen sowie an beruflichen Schulen. Bereits wenige Tage nach Schulanfang drohten Unterrichtsausfälle und personelle Unterversorgung. An vielen Schulen ist die Situation ausgesprochen angespannt. Jedem leuchtet ein, dass Schülerinnen und Schüler in kleineren Klassen und Lerngruppen individueller und differenzierter gefördert werden können als in großen - auch wenn die CSU nicht müde wird, das Gegenteil zu behaupten.
Erneut forderte Dannhäuser eine Lehrerbedarfsanalyse, um die Unterrichtsversorgung an allen Schulen langfristig planen und sicherstellen zu können - zumal die Spitze des Eisberges derzeit noch gar nicht erreicht ist. Bayerns größte und älteste Lehrerorganisation warnt schon seit Jahren vor weiteren massiven personellen Engpässen an allen Schulen. In wenigen Jahren werden tausende von Lehrerinnen und Lehrern in den Ruhestand versetzt, gleichzeitig fehlen junge Nachwuchskräfte. Diese Tatsache wird bislang von der Politik nicht zur Kenntnis genommen. Kögl: Das ist eine katastrophale Personalplanung.
Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband e.V. im VBE (BLLV)
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