Pressemitteilung | Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth (IHK)

Kleinstunternehmer stehen vor vielen Herausforderungen

(Bamberg) - Auf dem aktuellen Stand kleiben und stets an sich glauben, das ist das Rezept, um als Kleinstunternehmer erfolgreich zu sein. Das sagt Sabrina Alija aus Eggolsheim. Sie ist Solounternehmerin und tourt seit fünf Jahren mit ihrem Kaffeebus durch die Region.

In dem kleinen Oldtimerbus aus Frankreich gibt es alle nur denkbaren Kaffeevarianten. Beim Kleinstunternehmertag der IHK für Oberfranken Bayreuth im digitalen Gründerzentrum LaGarde1 in Bamberg konnten sich die Teilnehmer von der Leistungsfähigkeit Alijas, die ihr kleines Unternehmen „BuSSini Coffee and more" nennt, bestens überzeugen.

85 Prozent der oberfränkischen Unternehmen haben weniger als 10 Beschäftigte

Kleine Unternehmen sind in Oberfranken ganz groß, denn rund 85 Prozent aller Unternehmen im Regierungsbezirk haben weniger als zehn Beschäftigte. Damit sind sie ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor und zugleich ein wichtiger Bestandteil der Kammer, so Herbert Grimmer, Vorsitzender des IHK-Gremiums Bamberg. Der Maschinenbauingenieur hatte auch als Soloselbstständiger begonnen, heute hat sein Unternehmen Grimmer Industrie- und Medizintechnik in Lisberg 70 Beschäftigte. Er weiß, wo den Kleinstunternehmern der Schuh drückt, denn die Herausforderungen seien die gleichen, wie bei den großen Unternehmen. Allerdings oft intensiver, etwa weil sie die überbordende Bürokratie noch stärker belastet als größere Unternehmen.

IHK für Oberfranken Bayreuth: Erste Adresse bei Problemen und Herausforderungen

Die vielfältigen Aufgaben und Angebote der IHK stellt Hauptgeschäftsführer Wolfram Brehm den Teilnehmern vor, von denen viele noch ganz am Anfang stehen und für die der Kleinstunternehmertag der erste Kontakt mit der IHK für Oberfranken Bayreuth ist. Neben den hoheitlichen Aufgaben und der Interessensvertretung für die rund 51.000 Mitgliedsunternehmen sind dabei vor allem die Serviceleistungen für die Soloselbstständigen und die Kleinunternehmer wichtig. "Wir haben den Anspruch die erste Adresse zu sein bei allen Problemen, die sie haben", so Wolfram Brehm.

Welche Krankenversicherung für Kleinstunternehmer - gesetzlich oder privat?

Für all diejenigen, die noch ganz am Anfang stehen, ist vor allem eine Frage wichtig: Wie soll ich mich krankenversichern? Bernd Oswald Müller aus Bamberg ist Rechtsanwalt und zugleich Versicherungskaufmann und so kann er den Zuhörern wichtige Tipps und Informationen mit auf den Weg geben, wenn es darum geht, zwischen der gesetzlichen und der privaten Krankenversicherung zu wählen.

"Richtig oder falsch gibt es nicht", macht Müller deutlich. Oberflächlich betrachtet sei die private Versicherung günstiger, während die gesetzliche die schlechteren Leistungen biete. In der Praxis entscheide aber nicht nur der Tarif, sondern die langfristige Strategie dahinter. Was der Experte damit meint: Bei der privaten muss der Versicherte lebenslang die vereinbarten Beiträge bezahlen. "Und die werden ständig steigen", so Müller.

Sorgsam wiegt der Referent die jeweiligen Vor- und Nachteile gegeneinander ab, wobei schnell klar wird, dass es sich um zwei völlig verschiedene Versicherungssysteme handelt. Während die gesetzliche Krankenversicherung auf Solidarität basiert, die Beiträge einkommensabhängig gestaffelt sind und die Leistungen gesetzlich geregelt sind, ist die private Versicherung risikobasiert, die Beiträge werden vertraglich vereinbart und die Familie kann in der Regel nicht mitversichert werden.

Unterm Strich zieht Bernd Oswald Müller Bilanz: "Die gesetzliche Krankenversicherung ist bei geringeren Einnahmen sinnvoll, die private bei stabilen höheren Einnahmen. Er gibt auch zu bedenken, dass ein Zurück von der Privaten in die Gesetzliche sehr schwierig sei, ab dem 55. Lebensjahr praktisch ausgeschlossen. Andersherum gebe es kaum Hürden, um von der Gesetzlichen in die Private zu wechseln.

Workshops für klassische Fragen von Soloselbständigen

In mehreren Workshops geht es beim Kleinstunternehmertag der IHK für Oberfranken Bayreuth im Anschluss um ganz praktische Dinge, die Soloselbstständige und Kleinstunternehmer betreffen. Fördermöglichkeiten stellt Nadine Siegmund vor, Tipps zur IT-Sicherheit und Infos darüber, wie man Künstliche Intelligenz für sich nutzen kann gibt es von Peter Wilfahrt. Susanne Göller erläutert, wie man Dienstleister datenschutzsicher einbinden kann und Gabi Wilfert gibt Tipps zur besseren Sichtbarkeit in Social Media. Steuertipps gibt es von Andreas Wandner und was man alles bei grenzüberschreitenden Geschäften beachten sollte, legt Dr. Johanna Horzetzky dar.

Quelle und Kontaktadresse:
Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth (IHK), Peter Belina, Leiter(in) Kommunikation, Bahnhofstr. 23-27, 95444 Bayreuth, Telefon: 0921 886-0

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