Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH)

Klima- und Mobilitätswende brauchen verlässliche Förderpolitik

(Berlin) - Fachkräftemangel, Lieferengpässe, Preissteigerungen - gleichzeitig wächst der Druck auf das Handwerk, wichtige Transformationsaufgaben umzusetzen. Staatliche Förderinstrumente sollten dabei unterstützen. Die angekündigte Reform der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und der überraschende Förderstopp von Elektroautos zur gewerblichen Nutzung drohen die Handwerksbetriebe und ihre Beschäftigten dagegen weiter auszubremsen. Das Handwerk fordert eine nachhaltige und verlässliche Förderpolitik.

"Die kurzfristigen Änderungen der Gebäudeförderung bedeutet für Handwerksbetriebe und Auftraggeber eine erhebliche Verunsicherung. Ohne Not wird das Vertrauen in Förderangebote beschädigt, die für die Umsetzung der Energiewende wichtig sind", so ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke. Wer in der vergangenen Woche noch geplant habe, einen Handwerksbetrieb vor Beginn der Heizperiode mit einer Sanierung zu beauftragen und hierzu mit den aktuellen Fördersätzen gerechnet hatte, der werde bereits ab heute mit den neuen Fördersätzen kalkulieren müssen.

Gleiches gelte für die Planungen zur Änderung der Förderung von Elektroautos und anderer alternativer Antriebe. "Der Umweltbonus fördert zurzeit gezielt und unbürokratisch die Anschaffung von gewerblich genutzten Pkw und leichten Transportern mit alternativen Antrieben. Dieses erfolgreiche Förderinstrument ermöglicht damit gerade in kleinen und mittleren Betrieben eine klimaneutrale Modernisierung der Fuhrparks", betont Schwannecke. Gerade bei den typischen Handwerksfahrzeugen besteht immer noch ein erheblicher Kostenunterschied zwischen alternativen und konventionellen Antrieben. "Das macht den Übergang gerade für die vielen Kleinstbetriebe im Handwerk sehr schwierig", so der ZDH-Generalsekretär.

Das Interesse der Handwerksbetriebe an der Elektromobilität war in den letzten Jahren deutlich gewachsen - auch wegen der Förderanreize. "Der nun überraschend angekündigte Förderstopp von E-Autos zur gewerblichen Nutzung ab Mitte 2023 droht dieses Engagement und damit die Mobilität der Handwerksbetriebe gerade in den Innenstädten jäh auszubremsen", kritisiert Schwannecke. "Die Reformpläne schüren nicht nur unnötig Unsicherheit, sondern sie stehen auch im klaren Widerspruch zum Klimapaket, das ausdrücklich weitere Unterstützung für die schnelle Modernisierung von gewerblichen Flotten vorsieht." Andere bestehende Förderprogramme für Nutzfahrzeuge können nicht als Ersatz für den bewährten Umweltbonus dienen, da sie für viele Handwerksbetriebe nur sehr bedingt geeignet sind und zudem keine gewerblich genutzten Pkw umfassen.

Das Handwerk steht vor einer Herkulesaufgabe: Die Transformation unseres Landes umsetzen - trotz großer Fachkräftelücke, Materialengpässen und Lieferkettenstörungen sowie enormer Energiepreissteigerungen. "Das kann nur funktionieren, wenn wir die volle Rückendeckung der Politik haben. Dazu gehört auch Verlässlichkeit und Planbarkeit in der Förderpolitik", fordert Schwannecke. Der Umweltbonus müsse weiter für die Fuhrparkmodernisierung von KMU zur Verfügung stehen und die Bundesförderung für effiziente Gebäude auf Kontinuität ausgerichtet werden. "Das schafft enorm wichtiges Vertrauen in diesen unsicheren Zeiten", so der ZDH-Generalsekretär.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH) Pressestelle Mohrenstr. 20/21, 10117 Berlin Telefon: (030) 20619-0, Fax: (030) 20619-460

(mw)

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