Pressemitteilung | VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V. - Hauptgeschäftsstelle

Klimaschutz auf Deponien

(Düsseldorf) - Das durch die Ablagerung unbehandelter organischer Abfälle entstehende Methan trägt weltweit in einem erheblichen Umfang zur Emission von Klimagasen bei. Mit der Einstellung der Ablagerung unbehandelter Abfälle in Deutschland im Jahr 2005 ist eine Grundlage geschaffen worden, damit die Deponiegasproduktion zurückgeht. Jedoch werden Millionen Tonnen unbehandelter Siedlungsabfälle auch in Zukunft dafür sorgen, dass Deponiegas in relevanten Mengen produziert wird. Die neue Richtlinie VDI 3899 Blatt 2 sorgt dafür, dass diese Gase in geeigneter Form erfasst werden, um sie im nächsten Schritt verwerten oder behandeln zu können.

Neue Richtlinie VDI 3899 Blatt 2 beschreibt den Stand der Technik bei der Erfassung von Deponiegas und der Belüftung von Deponien

Deponiegas entsteht durch anaerobe biologische Prozesse in der Deponie. Es ist ein Gemisch, das etwa zur Hälfte jeweils aus Methan und Kohlendioxid und einer Vielzahl von Spurenstoffen besteht. Austretendes Deponiegas kann Mensch, Fauna und Flora sowie Bauwerke und technische Einrichtungen im Umfeld einer Deponie gefährden. Darum ist Deponiegas möglichst weitgehend zu erfassen, damit es verwertet bzw. behandelt werden kann. Alternativ lässt sich durch gezielte Belüftungstechnik die Entstehung von klimaschädlichem Methan in der Deponie verhindern.

VDI 3899 Blatt 2 beschreibt dazu den Stand der Technik bei der Erfassung von Deponiegas sowie der Belüftung von Deponien. Dies schließt neben Deponien mit aktiver Gasproduktion auch besonders Deponien in der Schwachgasphase und die dann erforderlichen Anpassungen ein, um eine vollständige Absaugung auch in dieser Phase sicherzustellen. Verfahren zur aeroben In-situ-Stabilisierung von Deponien und der Befeuchtung durch Infiltration sind ebenfalls thematisiert. Darüber hinaus zeigt die Richtlinie Methoden zur regelmäßigen Überprüfung und Qualitätssicherung, die es Betreibern und Überwachungsbehörden erlauben, die Qualität der Gaserfassung am jeweiligen Standort zu beschreiben.

Quelle und Kontaktadresse:
VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V. Stephan Berends, Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit VDI-Platz 1, 40468 Düsseldorf Telefon: (0211) 6214-0, Fax: (0211) 6214-575

(mj)

NEWS TEILEN: