Pressemitteilung | Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)

Klonen ist nicht zu verantworten / Ratsvorsitzender Huber zur Gleichzeitigkeit zweier Ereignisse

(Hannover) - Wirklicher Fortschritt zeige sich nicht darin, dass der Mensch alles mache, was er machen könne. Dies erklärt der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, nach der Nachricht, dass es südkoreanischen Wissenschaftlern gelungen sei, menschliche Embryonen zu klonen. „Wirklicher Fortschritt zeigt sich darin, dass der Mensch die Handlungsweisen auswählt, die er verantworten kann. Das Klonen gehört nicht zu diesen Handlungsweisen,“ so der Bischof von Berlin.

Es sei ein eigentümliches Zusammentreffen, dass gerade an dem Tag, an dem der 200. Todestag von Immanuel Kant begangen werde, zugleich mitgeteilt wurde, das erstmalig menschliche Embryonen geklont wurden. Gefeiert werde der Philosoph, der wie kein anderer davor gewarnt habe, dass der Mensch zur Ware gemacht und so seiner Würde beraubt werde. Gefeiert werden zugleich Wissenschaftler die „menschliches Leben nach der Methode Dolly“ hergestellt hätten.

Dass solches Klonen nur zu therapeutischen Zwecken unternommen werde, sei eine Schutzbehauptung, erläutert Huber. Jetzt habe man das Erbgut gesunder Menschen zum Klonen verwendet, beim therapeutischen Klonen müsse man das Erbgut kranker Menschen verwenden und dieses geklonte Gewebe wieder in kranke Menschen implantieren. Ob dies am Ende nicht neue Krankheiten hervorrufe, wisse keiner. Und Befürworter des therapeutischen Klonens müssten anerkennen, dass therapeutisches Klonen und reproduktives Klonen das gleiche Zwischenprodukt habe. Das Zutrauen, dass die Befürworter des Klonens sich von der Gefahr möglicher Missbildung abschrecken ließen, habe er nicht, sagte Huber.

Quelle und Kontaktadresse:
Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) Herrenhäuser Str. 12, 30419 Hannover Telefon: 0511/27960, Telefax: 0511/2796707

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