Pressemitteilung | kölnmetall Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie Köln e.V. (AGV)

Kölner Metall- und Elektroindustrie: "Von der Krise besonders betroffen"

(Köln) - "Die Wirtschaftskrise hat die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in der Region Köln voll erwischt - wohl mehr noch als die meisten anderen Branchen." Mit diesen Worten kommentierte Wolfgang Reß, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes der Metallund Elektroindustrie Köln, die Ergebnisse der neuesten Konjunkturumfrage seines Verbandes. Unternehmen mit fast 43.000 Beschäftigten beteiligten sich daran.

Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl der Unternehmen mit schlechter Geschäftslage fast verzehnfacht von 5,1 auf 50 Prozent. Entsprechend ist die Zahl der Firmen mit guter Geschäftslage auf ein Drittel des Vorjahreswertes gesunken (19,0 gegenüber 52,5 Prozent). "Gravierender ist, dass 59,5 Prozent der Unternehmen eine weitere Verschlechterung der Geschäftslage erwarten; der Anteil, der Verbesserungen erhofft, ist (mit 7,2 Prozent) verschwindend gering", sagte Reß. "Vor allem das Ausland bringt Probleme für unsere Mitglieder mit. Zwei Drittel berichten von einer schlechten Auftragslage, bei der Inlandsnachfrage sieht es noch um zwölf Prozentpunkte günstiger aus." Verbesserungen in der Zukunft erwartet nur jedes 20. Unternehmen.

Auch auf die Ertragslage hat sich die verschlechterte wirtschaftliche Situation negativ ausgewirkt. Jedes zweite Unternehmen bezeichnet die aktuelle Ertragslage als schlecht, dreimal so viele wie im Vorjahr. Zwei von drei Firmen erwarten, dass sie noch schlechter wird; das ist ein Anstieg auf das Fünffache. "Dies lässt erwarten, dass einige der Firmen beantragen werden, die für Mai vorgesehene zweite Stufe der Entgelterhöhung vorübergehend aussetzen zu dürfen." Der Tarifvertrag erlaube dies ausdrücklich. Reß forderte: "Die Betriebsräte sollten sich diesen Wünschen nicht verschließen, sondern den Fakten Rechnung tragen." Reß betonte, dass die Aussetzung der Entgelterhöhung im Einzelfall geprüft werden müsse; eine flächendeckende Verschiebung sei nicht vorgesehen.

"Einen kleinen Hoffnungsschimmer sehe ich für den Arbeitsmarkt", meinte Reß. "Aber ganz ohne Anpassung der Mitarbeiterzahlen wird es wohl nicht gehen." Die Zahl der Unternehmen, die Entlassungen nicht ausschließen, habe sich zwar verdreifacht auf 33,3 Prozent. "Aber der Großteil der Betriebe (57,2 Prozent) will seine Mitarbeiter halten, was auch angesichts der demografischen Entwicklung sinnvoll ist." Kehrseite der Medaille ist, dass der Anteil der Betriebe, die Neueinstellungen vornehmen wollen, auf ein Viertel des Vorjahreswertes gesunken ist (9,5 gegenüber 36,7 Prozent). "Dies zeigt, dass unsere Mitgliedsfirmen mit dem Instrument Entlassungen verantwortungsvoll umgehen", meinte Reß. Denn die Unternehmen wüssten genau, dass sie nur dann für einen späteren Aufschwung gerüstet sind, wenn sie möglichst viele ihrer qualifizierten Mitarbeiter halten. Die Neuregelungen beim Kurzarbeitergeld sind daher ein wichtiger Beitrag zur Stabilisierung der Beschäftigungssituation und zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Unternehmen. Gleichzeitig tragen sie zur dringend notwendigen finanziellen Entlastung der Unternehmen bei. "Zusammen mit der Agentur für Arbeit und den Gewerkschaften müssen und werden wir alles tun, um auf regionaler Ebene Lösungen zu finden, die den Betrieben das wirtschaftliche Überleben ermöglichen und zugleich möglichst viele Arbeitsplätze sichern", betonte Reß.

Quelle und Kontaktadresse:
Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie Köln (AGV) Pressestelle Herwarthstr. 18-20, 50672 Köln Telefon: (0221) 579040, Telefax: (0221) 5790455

(el)

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