Pressemitteilung | Deutscher Tierschutzbund e.V.

Kommentar: Mehrwertsteuererhöhung für Fleisch und tierische Produkte

(Bonn) - Aus Klimaschutzgründen fordert das Umweltbundesamt heute eine Mehrwertsteuererhöhung für Fleisch und tierische Produkte und bezieht sich dabei auf die BMU-Studie "Umweltschädliche Subventionen in Deutschland 2016". Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, kommentiert:

"Die intensive Tierhaltung hat unbestreitbar Anteil daran, dass die Umwelt geschädigt wird. Dafür muss es einen Ausgleich geben. Damit einhergehen müssen dringend notwendige Verbesserungen in der Tierhaltung, die auch gesellschaftlich gefordert werden. Stattdessen werden Fleisch und tierische Produkte aber immer günstiger produziert und gehandelt - zu Lasten der Tiere. Die verantwortlichen Agrarindustriellen fahren Gewinne ein, während die Kosten für entstehende Umweltschäden den Steuerzahlern aufgebürdet werden, auch den Vegetariern und Veganern. Mit einer Steuer wären aber nicht automatisch Verbesserungen in der Tierhaltung verbunden; die Gelder könnten ebenso gut in den Rüstungsetats oder andere Ressorts fließen. Daher sollten die Fördermöglichkeiten stattdessen ausschließlich auf Verbesserungen im Tierschutz ausgerichtet und entsprechend aufgestockt werden. Eine Steuer, die undifferenziert und prozentual anteilig auf alle Produkte erhoben wird, würde zudem zur Benachteiligung von tiergerechteren Produktionsformen führen: Entsprechende Produkte würden dann noch teurer. Um mehr Tierschutz und damit mehr Umweltschutz zu erreichen, halten wir daher eine Fleischabgabe für den besseren Weg. Denn anders als eine Steuer kann eine Abgabe fiskal zweckgebunden gesammelt und das Geld für mehr Tierschutz im Stall eingesetzt werden. Das ist dann die richtige und klare Linie nach dem "Verursacherprinzip"."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Tierschutzbund e.V. Pressestelle In der Raste 10, 53129 Bonn Telefon: (0228) 604960, Fax: (0228) 6049640

(tr)

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