Pressemitteilung | Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V. (DStGB)

Kommunen sichern hohe Qualität der Wasserver- und Abwasserentsorgung

(Berlin) - „Die Versorgung der Bevölkerung mit einwandfreiem Trinkwasser sowie eine sichere und umweltgerechte Abwasserentsorgung sind elementare Ansprüche des Bürgers, die die Städte und Gemeinden auch in der Zukunft zu verträglichen Gebühren gewährleisten“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des DStGB, Dr. Gerd Landsberg, zum heutigen Tag des Wassers.

„Aufgrund erheblicher Investitionen der Kommunen hat die Wasserver- und Abwasserentsorgung in Deutschland im internationalen Vergleich ein Spitzenniveau erreicht. Leitungswasser kann in Deutschland zu jeder Zeit und an jedem Ort bedenkenlos zu einem Preis von ca. 0,5 Pfennig pro Liter getrunken werden“, so Landsberg.

Insgesamt sind von den etwa 6.700 überwiegend kommunalen Unternehmen im Bereich der Wasserversorgung in den letzten zehn Jahren mehr als 50 Milliarden DM in die Erhaltung, Modernisierung und den weiteren Ausbau der Wasserversorgungsanlagen investiert worden, um den Verbrauchern jederzeit ein qualitativ hochwertiges Trinkwasser anbieten zu können. Kommunale Kooperationen und effiziente Betriebsführungen gewährleisten auch in den kommenden Jahren eine gesundheitssichere Wasserversorgung auf hohem Niveau.

Landsberg warnte in diesem Zusammenhang davor, die bewährten Strukturen der Wasserversorgung zugunsten einer Liberalisierung des Wassermarktes infrage zu stellen.

„Fragen der Trinkwasserqualität, der Verfügbarkeit von Leitungsnetzen und die Transportfähigkeit sind bei Wasser völlig anders zu bewerten als etwa im Bereich der Stromwirtschaft. Hygienische Probleme, die beim Mischen unterschiedlicher Wässer auftreten, können gravierende Folgen für die Gesundheit der Menschen haben“, so Landsberg.

Die Privatisierung der Wasserversorgung in England und Frankreich hat zudem gezeigt, dass Privatisierung den Wettbewerb eher hemmt als befördert. Lediglich vier oder fünf Unternehmen teilen sich den Wassermarkt in Frankreich. Preiserhöhungen um bis zu vierzig Prozent, geringe Wasserqualität sowie hohe Wasserverluste aufgrund alter Leitungsnetze sind die Folge.

Leidtragende einer Liberalisierung wären insbesondere die Verbraucher in abgelegenen ländlichen Räumen, weil sich dort ein privates Engagement mangels Gewinnerwartung nicht rentiert.

Auch im Bereich der Abwasserentsorgung haben die kommunalen Unternehmen erhebliche Investitionen getätigt. Landsberg: „Etwa 13 Milliarden DM sind im Jahr 2000 in die Erneuerung und Modernisierung von Abwasseranlagen investiert worden.“

Trotz dieser Investitionen konnte der Aufwärtstrend bei den Abwassergebühren gebremst werden. Im Vergleich zum Jahr 1999 sind die Abwasserentgelte im Jahre 2000 lediglich um 0,3 Prozent gestiegen. Damit liegt die Steigerungsrate unter der Inflationsrate von 0,6 Prozent. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund geht davon aus, dass es auch in den nächsten Jahren nur zu maßvollen Steigerungen der Abwassergebühren kommen wird.

Im Bundesdurchschnitt zahlt der Bürger ca. 222 DM im Jahr für die Ableitung und Behandlung seines Abwassers. Dieses bedeutet eine Belastung von lediglich 60 Pfennig pro Tag, also nicht einmal der Preis von zwei Brötchen.

Eine nachhaltige Wasserwirtschaft, der sparsame Umgang mit der Ressource Wasser sowie Gesichtspunkte der Kosteneffizienz werden in Zukunft nach Auffassung des Deutschen Städte- und Gemeindebundes verstärkt durch Modelle der Kooperation mit der Privatwirtschaft (Public Private Partnership) gewährleistet werden. Dabei dürfen aber die bewährten Strukturen nicht zerschlagen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB) Marienstr. 6 12207 Berlin Telefon: 030/773070 Telefax: 030/77307200

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