Konjunkturelle Talsohle erreicht / Verhaltener Optimismus für 2002
(Bremen) - Seit dem Stimmungstief im Herbst 2001 hat sich die Lage der bremischen Wirtschaft nur unwesentlich verbessert. Allerdings deuten die weiterhin verhalten positiven Geschäftserwartungen der Unternehmen darauf hin, dass die konjunkturelle Talsohle im Laufe des Jahres 2002 verlassen werden kann, so das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der Handelskammer unter 200 bremischen Firmen aus Verarbeitendem Gewerbe, Handel und Dienstleistung.
Wie in den zurückliegenden Quartalen zeigen die Rückmeldungen aus den Unternehmen, dass das Geschäftsklima in Bremen trotz der konjunkturellen Abschwächung besser als im Regional- und Bundesdurchschnitt bewertet wird. Vergleichsweise positive Äußerungen aus dem Dienstleistungssektor und Teilen der Industrie über die aktuelle konjunkturelle Lage können als Zeichen dafür gesehen werden, dass der konjunkturelle Tiefpunkt in Laufe dieses Jahres überwunden werden kann, sagt Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger. Jetzt komme es darauf an, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen nicht durch zu hohe Tarifabschlüsse zu gefährden.
Im Bereich der Industrie berichten zwei von drei Nahrungs- und Genussmittelherstellern von gestiegenen Umsätzen, ebenso sprechen die Investitionsgüterhersteller von guten Geschäften. Mit rückläufigen Umsätzen und zu kleinen Auftragspolstern haben hingegen die Hersteller von Vorleistungsgütern zu kämpfen.
Eine Verschlechterung der Stimmung zeigt sich im Groß- und Außenhandel. Dort bezeichnet jedes vierte Unternehmen seine Geschäftssituation als schlecht. Überdurchschnittlich betroffen ist davon neben dem Binnengroßhandel insbesondere der Exporthandel. Befriedigende Ergebnisse verzeichnet dank einer stabilen Umsatzentwicklung der Importhandel.
Verbessert hat sich gegenüber dem Herbst 2001 die Einschätzung im Einzelhandel vor allem auf Grund des zurückliegenden guten Weihnachtsgeschäfts. Insbesondere der Handel mit Möbeln und Einrichtungsgegenständen konnte sich überdurchschnittlich gut behaupten. Die weitere Entwicklung wird vom Einzelhandel verhalten positiv beurteilt.
Freundlich ist die Stimmung im Dienstleistungssektor, von dem auch am ehesten Impulse für den Arbeitsmarkt ausgehen werden. Zuversicht wird etwa im Gastgewerbe geäußert. Ein Drittel aller befragten Betriebe bezeichnen die aktuelle Geschäftslage wieder als gut. Positiv bewertet werden die Entwicklungen durch das Messe- und Kongressgeschäft sowie die sich abzeichnende Zunahme der Zahl von Auslandsgästen.
Deutlich verbessert hat sich gegenüber dem zurückliegendem Quartal auch die Lageeinschätzung im Kreditgewerbe. Jedes zweite Kreditinstitut erwartet, dass sich der Aufwärtstrend im Laufe dieses Jahres verstetigt.
Verhalten ist hingegen die Stimmung in der Verkehrswirtschaft sowohl was die gegenwärtige Lage als auch die künftige Entwicklung betrifft. Nach wie vor düster bleibt die konjunkturelle Situation im Baugewerbe.
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