Pressemitteilung | DIHK - Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.

Konjunkturerholung setzt sich nur mühsam fort / Ergebnisse der Herbstumfrage 2004 vorgestellt

(Berlin) - "Die Konjunktur wird auch 2005 Fortschritte machen - allerdings nur scheibchenweise": So bilanziert Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), die Konjunkturumfrage Herbst 2004.

Gemeinsam mit DIHK-Chefvolkswirt Axel Nitschke stellte Wansleben am 18. Oktober in Berlin die Ergebnisse der Umfrage vor, die auf den Antworten von bundesweit mehr als 25.000 Unternehmen basiert. Auf Grundlage der Befragungsergebnisse erwartet die Spitzenorganisation der deutschen Industrie- und Handelskammern für das kommende Jahr in Deutschland ein reales Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent – nach knapp 2 Prozent in diesem Jahr. Die Verringerung der Wachstumsrate sei nicht durch einen konjunkturellen Tempoverlust begründet, erläuterte Wansleben heute in Berlin. Allein die geringere Zahl an Arbeitstagen im kommenden Jahr verursache einen Wachstumsrückgang von 0,8 Prozentpunkten.

Der DIHK-Hauptgeschäftsführer berichtete, die Erwartungen und Pläne der Unternehmen hätten sich im Herbst 2004 wieder geringfügig verbessert. Ausläufer des Export-Booms erfassten nun auch Teile der Binnenwirtschaft. Allerdings werde das Wirtschaftswachstum in Deutschland nur nach und nach durch die "konjunkturellen Nachzügler" Konsum und Investitionen unterfüttert. Trotz jüngster Krisen in einigen Großunternehmen erwartet der DIHK im Ergebnis keinen weiteren Personalabbau. Für die Zuwachsrate bei der Beschäftigung sei im Jahresdurchschnitt 2005 mit einer schwarzen Null zu rechnen.

Und während die deutschen Exporteure auf den Weltmärkten von ihrer nochmals gestiegenen Wettbewerbsfähigkeit profitierten, so Wansleben weiter, verlören die Weltkonjunktur und damit die Nachfrage nach deutschen Produkten bereits wieder an Dynamik. Der hohe Ölpreis bremse die Weltwirtschaft und verteuere zugleich die Einfuhren Deutschlands im Jahr 2005. Von einer "zähen konjunkturellen Erholung" sprach Axel Nitschke, als er die Ergebnisse der aktuellen DIHK-Konjunkturumfrage im Detail erläuterte. Die Geschäftserwartungen der Unternehmen seien im Herbst 2004 nur geringfügig besser ausgefallen als bei der Umfrage im Frühsommer, so der DIHK-Chefvolkswirt.

Trotz positiver Exporterwartungen von real plus 7 Prozent sei damit zu rechnen, dass der außenwirtschaftliche Impuls 2005 schwächer ausfallen werde als im laufenden Jahr, sagte Nitschke. Die Ausrüstungsinvestitionen stützten mit einem Plus von 5 Prozent erstmals seit 2000 wieder die Konjunktur, kräftige Anstöße gäben sie jedoch nicht. Die realen Konsumausgaben des Staates werden nach Einschätzung des DIHK stagnieren, während die Konsumausgaben der privaten Haushalte wieder um mehr als 1 Prozentpunkt ansteigen sollen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: 030/203080, Telefax: 030/203081000

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