Pressemitteilung | (ibw) Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft

Konjunkturprognose für Bayern

(München) - Die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. prognostiziert für das Jahr 2022 ein Wachstum des bayerischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 3,4 Prozent. vbw Präsident Wolfram Hatz erklärt dazu: "Die bayerische Wirtschaft ist längst nicht aus dem Corona-Tief heraus. Aber wir hoffen auf einen etwas dynamischeren Aufschwung in der zweiten Jahreshälfte 2022. Damit würden wir das Vorkrisenniveau wieder erreichen."

Aus Sicht der vbw wird sich die schwache Wirtschaftsentwicklung zunächst nach dem Jahreswechsel fortsetzen. "Die neue Omikron-Variante des Corona-Virus wird uns einen schwierigen Winter bereiten. Für das zweite Quartal ist eine Gegenreaktion zur Stagnation im Winterhalbjahr und damit eine positive Wachstumsrate zu erwarten, aber vor allem in den konsumnahen Bereichen. In der Industrie wird die Entwicklung durch den anhaltenden Materialmangel und Lieferengpässe schwach bleiben. Ab der Jahresmitte kann darauf gehofft werden, dass sich der Mangel langsam auflöst. Das wird für etwas stärkere Wachstumsimpulse sorgen, auch bei der zuletzt stark gestiegenen Inflation wird es eine Entspannung geben", erläutert Hatz und ergänzt: "Aber der Fachkräftemangel droht 2022 bei den Unternehmen im Freistaat ein zusätzlicher Engpassfaktor zu werden und gefährdet den Aufschwung."

Neben einer Entspannung bei Lieferengpässen und Materialmangel gibt es eine weitere klare Bedingung dafür, dass das BIP im neuen Jahr um die prognostizierten 3,4 Prozent wächst: "Wir müssen eine erneute Welle der Pandemie im Herbst 2022 verhindern oder zumindest ohne nennenswerte Einschränkungen unter Kontrolle halten. Nur dann erreichen wir das Niveau vor der Corona-Krise wirklich. Umso wichtiger ist es jetzt, dass wir bei den Erst- und Zweitimpfungen sowie beim Boostern weiter vorankommen", so Hatz.

Mit Blick auf die konjunkturelle Entwicklung im Freistaat im Jahr 2021 erläutert Hatz: "Die schrittweise Öffnung aller Wirtschaftsbereiche im Frühjahr sorgte für eine spürbare Erholung, vor allem in den konsumnahen Branchen wie Gastronomie, Kultur- und Freizeit sowie Einzelhandel. Die Industrie geriet jedoch durch internationale Lieferengpässe und den Mangel an Rohstoffen, Materialien und Vorprodukten unter Druck. Die hohe Nachfrage konnte angesichts der Knappheiten nicht bedient werden. Immer mehr Branchen bekamen die Engpässe zu spüren, Einkaufspreise und Transportkosten stiegen massiv. Im Herbst kam die vierte Corona-Welle als weiterer Unsicherheits- und Belastungsfaktor für die Wirtschaft hinzu. All das führt dazu, dass das bayerische BIP in diesem Jahr voraussichtlich nur um 2,7 Prozent und damit schwächer als erhofft wachsen wird."

Quelle und Kontaktadresse:
(ibw) Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft Andreas Ebersperger, Pressestelle Max-Joseph-Str. 5, 80333 München Telefon: (089) 55178-370, Fax: (089) 55178-376

(sf)

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